Jahresrueckblick 2020 2

Der PARTYSAN Jahresrückblick 2020 – zwischen Corona, Partys und Musik – Teil 2

Viel Zeit im Studio, wenig Zeit auf der Bühne. Wenig echte Kontakte, viel Streams und Social Media. Wir schauen im PARTYSAN Jahresrückblick auf eine seltsames Jahr 2020 zurück.

Künstler wollen Musik machen und sie am liebsten vor einem großen Publikum präsentieren. Seit Mitte März steht das Nightlife in Deutschland und in vielen anderen Ländern still und ein wirkliches Ende der Situation ist nicht in Sicht. Wir schauen in unserem mehrteiligen Jahresrückblick zurück, wollen aber auch ins Jahr 2021 schauen, in dem es hoffentlich wieder bessere News gibt!

NOEMI BLACK – Kairo, Malmö, Augsburg

Das Jahr 2020 war für Musiker und Eventmacher ein Auf und Ab. Wie sieht dein Rückblick aus?

Alles hat mega angefangen hat. NYE habe ich in Kairo gespielt, danach wären viele Gigs in Deutschland gewesen, aber auch in Toulouse in Frankreich und Malmö in Schweden. Und dann: Nach mega geilen Auftritten im Paradox in Augsburg bin ich nach Messina geflogen, wo mein nächster Gig stattfinden sollte. Leider hat die italienische Regierung einen kompletten Lockdown angeordnet und mein Gig war natürlich gestrichen und mit fast dem letzten Flugzeug ging es für mich zurück nach Deutschland. Es war aber natürlich auch ein sehr produktives Jahr für mich. Ich habe mehr Zeit für Arbeit im Studio und der Weiterbildung gehabt. Dazwischen war auch ein mega geiler Gig im SpaceMonki in Zürich, dafür bin ich meiner Agentur sehr dankbar.

Seit März ist es leider in den Clubs und bei Partys sehr still geworden. Was hat dich trotzdem gefreut und glücklich gemacht in 2020?

Auf jeden Fall der Gig in Zürich, als in Deutschland alles zu war, wurden wir ins SpaceMonki gebucht und wir hatten richtig viel Spaß.  Dann war ich auch kurz in Polen, wo ich geboren bin, und hatte das Glück meine Familie und Freunde zu treffen. Natürlich habe ich auch meine eigene Musik veröffentlicht. Jedes Release macht mich glücklich. Mein Remix für Simina Grigoriu und mein Remix für Alberto Ruiz kamen so gut an, dass ich teilweise vergessen habe, wie schlecht alles eigentlich für unsere Branche läuft.

Wir alle hatten viel Zeit zum Musikhören. Hast du neue Acts oder Genres entdeckt, die dich begeistert haben?

Ich „dringe“ immer tiefer in das Techno-Genre ein, um neues, passendes zu meinem Stil zu finden. Ich habe paar neue Entdeckungen gemacht. Wenn ich chillen will, höre ich sehr gern progressive House. Insbesondere Musik vom meinen guten Freund Cream. Seine Tracks und Sets bringen mir immer gute Laune zurück.

Wie blickst du ins neue Jahr? Gibt es schon Projekte an denen du arbeitest?

Ein paar EPs für 2021 habe ich schon bestätigt. Ich arbeite natürlich immer an neuem Material. Ich hoffe, dass wir alle bald wieder in unser normales Leben zurückkehren dürfen. Das ist eigentlich das einzige, was ich mir für 2021 wünsche.

Noemi Black ist auch bei der sunshine live Mix Mission dabei – alle Infos und Playtimes gibt’s auch bei uns auf der Seite.


THOMAS HOFFKNECHT – das beste Jahr als Produzent

Das Jahr 2020 war für Musiker und Eventmacher ein Auf und Ab. Wie sieht dein Rückblick aus?

Als DJ war es eine Katastrophe, als Produzent das beste Jahr, das ich bisher hatte. Es wurden über 50 bestätigte Termine abgesagt, Festivals wie MAYDAY, NATURE ONE und das Balaton Festival. Als Produzent hatte ich mein Debut auf Adam Beyers Drumcode Label. Mittlerweile sind es 2 Release auf den A-Sides Compilations und im Februar kommt meine Single EP raus. Für mich als Produzent ein Ritterschlag.

Seit März ist es leider in den Clubs und bei Partys sehr still geworden. Was hat dich trotzdem gefreut und glücklich gemacht in 2020?

Ich hatte mehr Zeit für meine Familie und Freunde. Ansonsten verpasst man jede Geburtstagsfeier, weil man am Wochenende unterwegs ist. Das ist jetzt aktuell ganz anders, auch wenn es natürlich viele Einschränkungen gibt und Weihnachten sowie Silvester anders ablaufen als gewohnt.

Wir alle hatten viel Zeit zum Musikhören. Hast du neue Acts oder Genres entdeckt, die dich begeistert haben?

Neue Acts auf jeden Fall. Adhill, F-Rontal und Enerty, auf die sollte man ein Auge werfen 🙂

Wie blickst du ins neue Jahr? Gibt es schon Projekte an denen du arbeitest?

Die Arbeit im Studio ist eher mehr geworden. Ich arbeite weiterhin an neuen Tracks und verbringe sehr viel Zeit im Studio. Meine Kreativität hat zum Glück nicht gelitten und ich lasse ihr freien Lauf solange es geht. Aber ich hoffe so ein bisschen auf kleinere, Corona-Konforme Open Airs im Frühjahr.

 


RAPHAEL DINCSOY – das Jahr der Breakz

Das Jahr 2020 war für Musiker und Eventmacher ein Auf und Ab. Wie sieht dein Rückblick aus?

2020 wird sicherlich nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Interessant stell ich mir auch vor was man wohl rückblickend in 10 oder 20 Jahren über das „Corona-Jahr“ sagen wird. Erstaunlich für mich ist dennoch wie schnell dieses „schwarze Jahr“ vorbei ging. Aus Musiker- und Clubsicht ist nicht viel Positives zu sagen. Es hatte gut angefangen und war dann mehr oder weniger ja ab dem zweiten März Wochenende direkt auch wieder vorbei. Man traut sich kaum zu sagen, „es kann nur besser werden“, denn wer weiß, was noch kommt – vielleicht wird es ja auch noch mal schlimmer…

Gab es trotzdem Momente, Gigs, oder Tracks die dich gefreut und glücklich gemacht haben in 2020?

So mies das Jahr geschäftlich lief, vom finanziellen Schaden wollen wir gar nicht erst anfangen – lief es im privaten und persönlichen Bereich hingegen deutlich besser. Ich hatte viel Zeit für mich, meine Wohnung, Studio, viel liegengebliebene und ungeliebte Arbeiten wie Buchhaltung, Steuer, Renovierung usw. Natürlich blieben auch Downphasen in den letzten 9 Monaten nicht aus. Ich hab aber stets versucht das Positive an der Zeit zu sehen. Nach so vielen Jahren full time und auch „full gas“ Nachtleben, tat dieser Break eine Weile sehr gut. Mein Tinnitus ist nach über 10 Jahren deutlich besser geworden, ich schlafe so viel und regelmäßig wie viele viele Jahre nicht, bin viel in der Natur, hab viel Zeit für neue Musik und für fürs Studio. Das alles ist definitiv positiv. Auch wenn diese auferlegte „Pause“ bzw. das Berufsverbot sich deutlich länger zieht als gedacht und gehofft.

Wir alle hatten viel Zeit zum Musikhören. Hast du neue Acts oder Genres entdeckt, die dich begeistert haben?

JA! Hier hab ich die viele freie Zeit für mich sehr sinnvoll genutzt. Man kann fast schon sagen ich mache gerade einen musikalischen Wandel durch. In den letzten Monaten bin ich so gut wie weg von dem geraden, 4/4 typischen Techno – für den ich eigentlich immer stand. Aktuell bewege ich mich nahe zu ausschließlich im Electro, Ghetto, Breaks und Dubstep/Grime Bereich. Auch viel 80s angehauchten Electro, EBM und Wave Sound hab ich wiederentdeckt. Für mich fühlt sich das gerade wieder an wie damals ca. 2000/2001 als ich anfing mit dem Auflegen. Jeden Tag entdecke ich neue Labels oder Künstler die mich flashen.

Wie blickst du ins neue Jahr? Gibt es schon Projekte an denen du arbeitest?

Stand heute verspricht 2021, vor allem die erste Jahreshälfte zumindest, kaum bis keine Besserung unserer Situation. Ich befürchte es wird noch viele Monate dauern bis wir wieder auch nur annähernd in Richtung „Normalität“ steuern werden. Ich werde versuchen weiter positiv gestimmt zu bleiben und die Zeit nutzen für meinen „neuen Sound“, sei es als DJ aber auch als Producer. Motivation iz da! Dennoch wünsch ich mir natürlich für uns alle nichts sehnlicher als das wir so bald wie möglich endlich wieder zusammen feiern können! Social interaction and social closeness anstatt Social Distancing!


Und wie war das Jahr für AKA AKA, Mark Reeve und Mark Dekoda? Gibt’s in unserem ersten Teil der Jahresrückblick-Reihe hier auf der Seite! 

Noch mehr von Thomas Hoffknecht und Raphael Dincsoy, die hier von ihrem Jahr 2020 erzählt haben, liefert auch YouTube!

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