Hightlights 2012 der elektronischen Musikszene: Bester DJ, Live Act, Producer, Album, Club...

PARTYSAN Award 2012: Bestes Label

Labels, Kollektive oder Brands sind heutzutage wichtiger denn je. Jeder will irgendwie, irgendwo dazu gehören. Hängst du mit dem oder dem rum, findet dich dieser oder jener cool oder spielt deine Tracks und pusht dich hier und dort. Darum geht`s…

Ob das gut oder schlecht ist, will ich hier nicht beurteilen. Fakt ist, nur gemeinsam ist man stark. Alleine geht man unter… So sieht man vermehrt Label-Nächte, Label-Floors, Label-Residencies usw. Die Crowd möchte heute einfach wissen, was läuft in dieser Nacht für ein Sound. Die Leute wollen sich einfach mit einem Brand identifizieren können, sie wollen sich „zugehörig“ fühlen. Das am selben Abend Trance, House, Techno oder Progressive gespielt wird, ist dieser Tage undenkbar.

 Stil vor Talent

Wenn man nun einen Floor oder eine ganze Clubnacht hat, auf der ausschließlich Künstler eines Labels spielen, weiß der Gast einfach direkt, woran er ist. Aus diesem Grund ist der Stellenwert des Labels heute größer denn je. Man vergisst dabei fast, dass ein Label, ja eigentlich primär eine Plattenfirma ist. Jedoch spielt das bei den heutigen Verkäufen kaum noch eine Rolle. Daher ist es nur verständlich und richtig, dass die „Marken“ sich andere Wege such(t)en, um sich und die Artists zu pushen.

Unsere diesjährige Top 10 der Labels ist auf jeden Fall eine gute Mischung aus Techno, Tech und Deephouse. Majorlabels oder andere Genres spielen bei uns keine Rolle. Fangen wir doch einfach mal mit denen an, bei denen es trotz der Beliebtheit, nicht für einen Platz unter den ersten 10 gereicht hat. Knapp gescheitert sind in diesem Fall Desolat und Mobilee. Trotz ihrer weltbekannten „Schirmherren“ Loco Dice und Anja Schneider. Aber vielleicht ist  genau das der Punkt. International spielen sie eine sehr große Rolle, in Deutschland jedoch nur bedingt. Das Technolabel Nachtstrom ist schwer im Kommen. Da ist im nächsten Jahr vielleicht der nächste Step drin. Für Credo und Voltage dürfte es bereits ein Erfolg sein, hier genannt worden zu sein.

Hier sind sie: Die Top10 der Kategorie „Label des Jahres 2012“

#10 Diynamic

Eröffnet wird unsere Labelliste von den Hamburger Jungs von Diynamic. Sie haben im Vergleich zum Vorjahr zwei Plätze eingebüßt. Könnte damit zu tun haben, dass es mittlerweile international auch mehr abgeht. So hatte die Hamburger Rasselbande um Solomun, H.O.S.H, Stimming, Uner oder David August ihre erste Residency auf Ibiza. Auch sind die Herren immer für Hits und echte Ohrwürmer gut. Von denen wird man sicher noch lang und viel hören, und für den zehnten Platz hats also allemal gereicht.
<h2><span style="color: #99cc00;">#09 <a title="Ostgut Ton auf partysan.net" href="https://partysan.net/tag/ostgut-ton/" target="_blank">Ostgut Ton</a></span></h2>
Ebenfalls leicht abgerutscht, von 6 auf 9, ist das Berghain anhängige Label Ostgut Ton. Techno in seiner reinsten Form und in höchster Qualität gibt es hier von den Herren <a title="Video-Interview mit dem Berghainer Marcel Dettmann" href="https://partysan.net/screen/videointerview-mit-dem-berghainer-marcel-dettmann/" target="_blank">Dettmann</a>, <a title="Ben Klock auf partysan.net" href="https://partysan.net/tag/ben-klock/" target="_blank">Klock</a>, Fengler und wie sie alle heißen. Ihr Sound geht um die Welt, ist jedoch nie etwas für die Masse. Deswegen reicht es vielleicht auch nicht für eine Top-Platzierung. Jedoch ist das den Damen und Herren rund um das Ostgut/Berghain-Kollektiv wahrscheinlich sowieso egal. Denn die machen eh ihr Ding – und das ist auch gut so.
<h2><span style="color: #99cc00;">#08 Keinemusik</span></h2>
Keinemusik behauptet sich als noch relativ junges Label auch dieses Jahr in den Top 10. Ein Label bzw. eine „Familie“, bei der die Musik wirklich noch im Vordergrund steht. Hier wird alles noch selbst gemacht. Die Liebe zum Detail hört und spürt man hier ganz deutlich. Die Sounds sind zumeist sehr deep, warm und ungeheuer groovy. Nicht nur, aber gerade was für die Ladies, immer catchy. Das, was sie machen, machen sie verdammt gut. Die Jungs sorgen einfach für gute Laune in den Clubs. Somit ist es nicht verwunderlich, dass man die Herren Adam Port, Rampa, <a title="5 Minuten mit &amp;ME" href="https://partysan.net/global-news/5-minuten-mit-me/" target="_blank">&amp;ME</a> oder <a title="Santé auf partysan.net" href="https://partysan.net/tag/sante/" target="_blank">Santé</a> immer öfter auf den Flyern dieser Welt sieht.
<h2><span style="color: #99cc00;">#07 Suol</span></h2>
Ebenfalls Verfechter des deepen House, sind die Jungs von Suol. Sie sind auch unser erster Neueinsteiger. Von Berlin aus erobern sie langsam aber sicher die Welt. Sicherlich auch ein klein wenig begünstigt durch den „Kalkbrenner“-Hype. Denn auch Suol hat einen „Kalki“, nämlich den Fritz. Dieser hat in diesem Jahr auch ein herausragendes Album veröffentlicht. Ein anderer Eckpfeiler des Erfolgs dürfte Daniel Bortz sein. Dieser ist ja seit seinem Edit von James Blake
s „Limit to your love“ quasi über Nacht zum Star avanciert. Natürlich kann man den Erfolg nicht nur an diesen beiden genannten Künstlern festmachen. Auch Leute wie Chopstick, Johnjohn oder Till von Sein sind mittlerweile Teil der Deephouse-Elite. Daher ein verdienter siebter Platz und ein tolles Debut in unserer Rangliste.

#06  Drumcode

Einen Platz gut gemacht, hat das schwedische Kultlabel „Drumcode“. Sie sind im Übrigen auch unser erstes und einziges  Top10 Label, das nicht in Deutschland ansässig ist. Schwedentechno stand in Deutschland ja schon immer hoch im Kurs. Natürlich bringt man mit Drumcode zu aller erst Adam Beyer in Verbindung. Jedoch  gibt es aktuell auch immer mehr Künstler wie Joseph Capriati oder Alan Fitzpatrick, die national wie international immer größere Bedeutung erlangen und fester Bestandteil der DC-Familie sind. Besonders beeindruckend ist auch, dass nahezu jedes Drumcode-Release, in den Beatport-Techno-Charts landet – in der Regel sogar unter den besten 10. Aktuell sind sie wieder mit drei Nummern unter den Top 10. Das spricht doch eine deutliche Sprache.

#05 M_nus

Ich musste ehrlich gesagt gerade noch mal nachschauen, da ich es gar nicht glauben konnte. Aber M_nus ist tatsächlich der zweite und somit letzte Debütant in unsere Liste der besten 10. Das legendäre Label um Richie Hawtin hat ein spannendes Jahr hinter sich. ENTER ist das Stichwort. Man startet die erste eigene Partyreihe auf Ibiza und hatte sofort riesigen Erfolg. Dazu kamen dann unzählige ENTER-Events auf der ganzen Welt. Während musikalisch kaum neues passierte und man sich und seinem Sound treu blieb, ist es wohl vielmehr das ENTER-Konzept, das bei Euch den Schub gegeben hat. Im Endeffekt iss ‘es ja auch wurscht, denn eine Institution wie M_nus gehört einfach unter die besten und wichtigsten 10 Labels. Daher gratulieren wir zu Platz 5!

#4 Cocoon

Nicht das beste Jahr für die Frankfurter Cocoon-Posse, um es mal vorsichtig zu formulieren. Nach dem der Cocoon-Club schließen musste, hat auch das Label ein wenig an Glanz verloren. Die Goldmedaille müssen sie leider abgeben und stolpern sogar vom Treppchen – auf Platz 4. Was ja immer noch gut ist, ohne Frage. Aber in Frankfurt gibt man sich doch selten und ungern mit den „billigen Plätzen“ zufrieden. Lassen wir uns überraschen, was das Jahr 2013 so bringt und wo die Reise hingeht…

#03 Freude am Tanzen

Große Freude bei den Freunden von Freude am Tanzen. Im letzten Jahr auf einem guten fünften Platz, machen sie heuer einen Satz aufs Treppchen. Die sympathischen „Ossis“ sind mittlerweile eine Ansammlung kleiner Stars geworden. Das muss man wirklich mal sagen. Marek Hemmann, Mathias Kaden, Daniel Stefanik oder Douglas Greed sind mittlerweile rund um den Globus gebucht und versprühen „Freude am Tanzen“! Chapeau die Herren, weiter so… Mehr Freude braucht das Land!

#02 CLR

Ein sehr gutes Beispiel für eine funktionierende Marke ist CLR. Ich würde sogar behaupten, dass CLR entschiedenen Anteil daran hat, das Techno heute wieder einen riesigen Hype erlebt. Chris Liebing und sein Team haben es geschafft, dass eben nicht nur der Labelboss im Fokus steht. CLR repräsentiert einen eigenen, einzigartigen Sound. Jeder einzelne Künstler passt perfekt ins musikalische Raster. Wo CLR drauf steht, da ist auch CLR drin. Hier geht das Konzept auf und die Fans  kommen wegen der Party und der Musik. Die Namen bzw. das Line-up sind erstmal zweitranging.  Der „Chef“ Liebing, nimmt sich gern auch mal bewusst zurück, um seinen Schützlingen den Vortritt zu lassen. Das kommt an bei Euch und Ihr dankt es DER deutschen Technomaschine, CLR, mit einem famosen zweiten Platz.  Gratulation an TECHNO!!!

#01 Stil vor Talent

Von 3 auf die 1. Oliver Koletzki samt Crew darf sich die Goldmedaille in Frankfurt abholen. Es war ein spannendes Jahr vor allem für den Label-Chef Koletzki. Eigentlich all seine Projekte, sei es die Band „The Koletzkis“, die Shows mit seiner Frau Fran, oder seine Solokarriere als DJ, sind erfolgreich durch die Decke gegangen. Aber auch Acts wie Channel X, Niconé & Sascha Braemer oder Fran, haben mit Ihren Releases die Massen begeistert. Auch die eigene SVT-Fashion-Reihe wächst stetig. Stil vor Talent verkörpert somit alles, was ein starkes Brand braucht. Starke, kreative Köpfe, Wiedererkennungswert, Vielfalt und viel Energie mit Mut zu Neuem. Für uns somit ein verdienter erster Platz! Wir ziehen unseren Hut und gratulieren herzlichst!

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