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Boris Brechja: Mr. High-Tech-Minimal mit Maske

Boris Brejcha – Power from Frankenthal! Mr. High-Tech Minimal wurde vor allem durch seine zahlreichen Releases u.a. auf Harthouse bekannt. Er ist einer der wenigen Künstler die ihre Dj Sets ausschließlich mit eigenen Produktionen gestaltet.

Er tourt sehr viel um den Globus. In Ländern wie Brasilien oder Russland ist Boris regelmäßig hintern den Reglern. Boris Brejchas progressive, musikalische Entwicklung hat ihn zu einem ständigen Favoriten in der heutigen Clubszene gemacht. Mit seinem Ehrgeiz und dem Drang zu neuen, experimentierfreudigen musikalischen Richtungen, beweist er seinen Zuhörern immer wieder auf ein Neues wie viel mehr minimal Techno sein kann. Er ist eindeutig ein Ausnahmetalent in der Techno- Minimal Szene und ein junger Künstler, der immer wieder neue Wege und Produktionstechniken ausprobiert, um diese bis zur Vollkommenheit aus zu reizen. Er läutet mit seinem selbst ernannten Genre „high-tech minimal“ ein neues Zeitalter ein.

Hi Boris, wie kommt es, dass du gerade in Südamerika so stark gebucht bist?

Die Frage kann ich mir selbst nicht so genau beantworten. Ich vermute mal, dass die Kombination meiner Lieder, meiner Persönlichkeit und der Masken die ich immer nutze viel damit zu tun haben. Wobei ich in Russland und Frankreich mindestens genauso stark gefragt bin. Und man muss ganz klar dazu sagen, dass Deutschland und Europa immer mehr am kommen sind. Soweit ich mich erinnern kann hielt sich Deutschland und Russland fast die Waage in 2012. Das war noch vor 2 Jahren undenkbar. Das freut mich natürlich sehr.

Was können wir von dir in 2013 erwarten? Welche Pläne hast du?

Pläne sind gemacht… nur ob ich manche davon umsetzen kann, rein rechtlich, bleibt noch abzuwarten. Anfang diesen Jahres wird auf alle Fälle erst einmal die verspätete Single Vinyl „Der Alchemyst“ auf dem Label Harthouse erscheinen. Da gab es wohl Lieferschwierigkeiten. Ich bleib aber zuversichtlich. Im Anschluss zu der Vinyl werde ich mein viertes Album in Angriff nehmen. Ich schätze mal, dass es bis Mitte des Jahres kommen wird. Die Lieder sind jedenfalls bereits alle im Kasten. Da es ja noch nicht so viele Labels gibt (lacht) werde ich dieses Jahr mein eigenes in Angriff nehmen. Einen Namen habe ich noch nicht, Demos dürfen aber wohl ab Mitte des Jahres abgegeben werden. Mein Label werde ich dann zusammen mit der Booking Agentur „Pink-Booking“ als ein Ganzes sehen.

Den Begriff High-Tech Minimal hast du ja ins Leben gerufen? Wie bist du darauf gekommen?

Die Idee eine exklusive Bezeichnung für meine Musik zu haben fand ich schon immer erstrebenswert. Da die meisten meiner Lieder keine so genannten Loop-Geschichten sind, bei denen das Ende wie der Anfang klingt, sie immer sehr viele Variationen und ungeahnte Wendungen beinhalten, wollte ich einen bezeichnenden Namen dafür schaffen. Zu Beginn an fand ich das Genre „Minimal-Techno“ immer ganz passend. Da meine Musik aber auch eher mal einige „Electro-Trash“ Anteile hat und eben auf eigene Weise sehr speziell klingt, ersetzte ich den Begriff „Techno“ durch „High-Tech“. Es ist der nächste Schritt, Musik noch spannender zu gestalten.

Zusammen mit deiner Partnerin Cora hast du Pink Bookings ins Leben gerufen. Warum habt ihr euch für dieses Family-Business entschieden?

Eigentlich hat meine Partnerin Cora den Startschuss dafür gegeben. Da es bei meiner vorherigen Booking Agentur nicht so gelaufen ist, wie ich mir das vorstellte und ich sowieso die Agentur wechseln wollte, bot mir Cora ihre Hilfe an. Somit gründete ich, zusammen mit ihr, Pink-Booking. Da wir aus vergangener Zeit gelernt haben, dass es besser ist nur mit wenigen Künstlern zusammenzuarbeiten, wollen wir unsere Agentur auf Künstler meines zukünftigen Labels beschränken. Damit wir das Maximum an Potenzial herausholen können.

Im Ausland spielst du gerne mit einer Maske. Wie bist du auf diese Idee gekommen? Warum haben wir dich hier noch nie damit gesehen?

BORIS BREJCHA 2Mein allererster Auftritt meiner Karriere war in Brasilien. Brasilien bringe ich immer mit dem Karneval in Rio in Verbindung. Auch wenn meine Masken eher venezianisch angehaucht sind, kommen sie in Brasilien und dem Rest der Welt sehr gut an. Die Masken und ich sind im Ausland ein eingespieltes Team und in einigen Ländern auch nicht mehr wegzudenken. Deutschland war für mich zu Beginn meiner Karriere eher ein seltenes Pflaster. In meiner Heimat zu spielen war für mich immer wie ein kleiner Urlaub. Man muss nicht so weit reisen und ist noch in der gleichen Nacht schon wieder zu Hause. Demnach kam die Maske auch noch nie zum Einsatz. Es sollte alles so relaxt wie nur möglich ablaufen. Für die Zukunft möchte ich sie aber doch verstärkt nutzen.

Wie viele eigene Produktionen befinden sich in deinem Repertoire?

Ich habe das jetzt nicht auf das Lied genau abgezählt, aber auf meiner Festplatte befinden sich zurzeit ca. 110 Lieder die noch unveröffentlicht sind. Wenn die bereits veröffentlichten dazu gerechnet werden ist dies doch eine erstaunliche Summe 🙂

Das liegt allein daran das ich die Musikproduktion liebe. Ich nutze fast jede freie Minute um neue Lieder zu basteln. Für mich ist es die Erfüllung meines Lebens.

Herzlichen Dank für das Interview.