Gregor Tresher Album Interview

Gregor Tresher: 2000 Leute morgens um 4 am Strand – es war der Wahnsinn!

Hallo Gregor, du kommst gerade zurück aus Barcelona vom Sonar-Festival. Du hast dieses Mal nur auf einer Party dort gespielt, aber viele andere sind eine Woche lang am non-stop-raven dort. Warum zieht es die ganze Szene jedes Jahr aufs Neue zum Sonar? Wegen den Partys, dem Business, der Sonne oder wegen all diesen Faktoren zusammen?

Ich konnte dieses Jahr erst zum Closing anreisen, weil ich in der eigentlichen Sonar-Woche andere Gigs hatte, aber normalerweise fahre ich jedes Jahr ein paar Tage hin. Sonar ist für mich eines der Highlights des Sommers, was gibt es schöneres als Sommer-Parties an ungewöhnlichen Locations tagsüber und draussen. Es wird für meine Begriffe viel weniger Business gemacht als bei ähnlichen Events, eigentlich kommen alle hauptsächlich zum Feiern und man trifft immer viele Leute dort. Dieses Jahr durfte ich das letzte Set zur Off-Sonar Closing am Macarena Mar Beach spielen, 2000 Leute an einem Dienstag morgen um 4 am Strand – es war der Wahnsinn!

Vor dem Sonar hast du dir eine Auszeit auf Mallorca genommen. Alle anderen sind auf Ibiza, wieso bist du nach Mallorca?

Ich mache eher selten Urlaub, und die Woche auf Mallorca war wirklich totales Ausspannen – gut essen gehen mit Freunden und einfach mal nichts tun. Das kann man auf Ibiza natürlich auch, aber zum Urlaub machen fahre ich einfach lieber nach Mallorca, schon wegen der vielen Möglichkeiten, die die Insel bietet. Auf Ibiza geht man dann ja doch wieder auf Parties, wenn man schon dort ist und das brauche ich in der einen Woche Urlaub dann nicht wirklich.

Man sieht also, dass du viel unterwegs bist. In den nächsten Wochen kommen Amerika, Ungarn und Holland dazu. Sagst du bei manchen Ländern und Städten noch „Wow, das ist was Besonderes, da freu ich mich drauf“, oder siehst du es eher jobmäßig, fliegst hin, arbeitest und fliegst wieder nach Hause?

Ich freu mich auf jeden Gig, und Holland ist wie bei fast allen Kollegen immer ein Highlight, im Juli steht dann wieder Studio 80 in Amsterdam an, mein Lieblingsclub in Holland und im August spiele ich auf dem Mysteryland Festival. Amerika finde ich im Moment auch sehr spannend, weil da gerade viel los ist – durch die ganze kommerzielle Dancemusic die dort gerade angesagt ist, passiert auch was im Underground und mir macht es extrem viel Spass da zu spielen, fliege jetzt schon zum dritten Mal dieses Jahr rüber.

Neben deinen ganzen Gigs, scheinst du in letzter Zeit viel Spaß am Remixen zu haben. Für Shinedoe hast du Ende Mai einen Remix gemacht und jetzt kommt einer für 2000 & One und Sandy Huner. Hast du gerade mehr Lust aufs Remixen, oder kommt bald auch wieder was Eigenes von dir?

Die Remixe die jetzt rauskommen sind alle Anfang des Jahres entstanden, als ich im Januar drei Wochen keine Gigs gespielt habe und im Studio war. Dann hatte ich ja gerade noch ein Release bei Ovum („For Many Days To Come“), mein drittes dort inzwischen, und das zweite Kollabo-release mit Petar Dundov auf Music Man („Hex/Solstice“). Im Sommer stehen dann noch mehr eigene Releases an, unter anderem bei Cocoon und Drumcode.

Und was wird auf deinem Label Break New Soil in den nächsten Wochen so passieren?

Wir haben gerade ein tolles neues Release von Dosem aus Spanien veröffentlicht, ich hatte ihn nach Tracks gefragt, nachdem ich im letzten Jahr wirklich alles von ihm gespielt hab. Danach kommt Teil 4 unserer „Breaking New Soil“ Reihe mit Stücken von u.a. Coyu, Macromism, Alex Dolby & Santos, Romano Alfieri, Luca Bear und Mario Da Ragnio.

Bei Facebook hast du neulich ein Foto von deinem DJ-Taschen-Friedhof gepostet. Gibt’s den wirklich?

Die alten Taschen türmen sich wirklich bei uns im Studio…

Ohne die analog-digital-Diskussion entfachen zu wollen. Auf dem Bild stehen mehr Platten- als CD-Taschen. Spielst du noch richtig viel Vinyl, oder gehen die Taschen einfach schneller kaputt, als die CD-Taschen?

Wenn man mit den Taschen viel unterwegs ist nutzen sie sich schnell ab, gerade wenn man sie beim Fliegen eincheckt. Aber vorerst wird der Berg wohl nicht mehr so schnell grösser, denn ich spiele zur Zeit kein Vinyl mehr und brauche somit auch nicht mehr mit Übergepäck zu reisen.

Zum Abschluss noch ein Ausblick auf deinen Gig beim Day and Night Festival im Glaspalast im August, wo du 2011 schon mal gespielt hast. Auf was können sich die Leute am 24. August gefasst machen?

Ich freu´ mich dieses Jahr wieder dabei zu sein und spiele ja glaube ich auf einem Floor mit der Monika und dem Peter, insofern wird das sicher wild! Wir sehen uns im August!

DANKE Gregor!

www.gregortresher.com