Ihr habt vorgeschlagen, ihr habt abgestimmt und die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Doch wir sind hinter dem Tresen vorgekrochen und haben abgerechnet. Nun ist endlich die Zeit des Trommelwirbelns, des Umschlagraschelns, -geknisters und der Lobesreden gekommen. Zum Auftakt springen wir gleich per Arschbombe in den Sandkasten der Staubkörner, die im letzten Jahr aufgewirbelt wurden.
Hype des Jahres Nummer 10: Babo
Wir begrüßen es außerordentlich, dass wir mit unserer Leserschaft den Jungbrunnen der Gesellschaft widerspiegeln. Denn die Langenscheidt-Jury hat mit dem Glas an den Kinderzimmertüren gelauscht und „Babo“ zum Jugendwort 2013 gekürt. So ist nun auch der F.A.Z.-Feuilleton-Leser mit dem Künstler Haftbefehl vertraut. Wir sagen: Babo ist der Boss Nummer 10 und feiern das gebührend mit diesem Swing-Remix.
Hype des Jahres Nummer 9: Daft Punk
Das Auftauchen des Franz-House-Duos in sämtlichen Hitlisten lässt sich genau auf eine unabhängige Variable zurückführen: dem Releasedate. 2013 haben sie mal wieder einen rausgehauen – und zwar den Longplayer „Random Access Memories“ samt der Pharrell gefeaturten Sommerhymne „Get lucky“. Den neunten Platz haben sich die zwei also sauber per Heavy-Rotation erdudelt. Glückwunsch. Um den Hype nicht überzustrapazieren, streuen wir hier einen anderen Track der Platte ein: Motherbord.
Hype des Jahres Nummer 8: Hipster
Die Spezies des Hipsters hält sich schon lange neben dem Nerd als gleichsam verachtens- und bewunderswerte Idolblaupause des heutigen coolen Hechts in der öffentlichen Wahrnehmung. Ob das gut oder schlecht, over and out oder genau richtig ist, das wissen wir gar nicht einzuschätzen, wo wir schon an der Definition scheitern. Wir überlassen Euch also mit Gratulationen und diesem Video der eigenen Analyse.
Hype des Jahres Nummer 7: Edward Snowden
Der schmächtige Mann mit der randlosen Brille kann in keinem Jahresrückblick fehlen, der auf diesem Planeten zu diesem Jahr verfasst wurde. Die Anzahl an Medien, die dem Whistleblower nicht eine Schlagzeile widmeten, konvergiert vermutlich gegen Null. Was viele Hacker und Nerds schon vermutet haben, hat Snowden unter Aufgabe seines alten Lebens belegt, dabei die Geheimdienst-Community des mächtigsten Staates der Welt aussehen lassen wie eine Schippe Zwiebeln und unsere Welt kurz aus den Fugen gehoben. Glückwunsch Ed zum Platz 7.
Hype des Jahres Nummer 6: NSA
Und hier haben wir schon Snowdens Opfer Nummer eins. Die National Security Agency der USA war nicht sonderlich erpicht darauf, jemals ins Rampenlicht der Öffentlichkeit zu rutschen, weswegen man sie Jahre lang auch „No such Agency“ nannte. Wenn man das Budget von knapp 11 Milliarden US-Dollar im Jahr 2013 zum Maßstab nimmt, dann hat sich die Schnorchel- und Lauschagentur den Platz in den Top 10 natürlich redlich verdient. Cheers to that, Mr. Keith Alexander…
Hype des Jahres Nummer 5: Deep House
Ach richtig, wir sind ja eine Seite für die Community der elektronischen Tanzmusik. Dann mal wieder zurück zum Thema – hier spielt die Musik. Wir haben uns bemüht, keine eventuellen Preisträger als Koryphäe dieses Preises einzuspannen und huldigen hiermit mittels eines völlig zufällig ausgewählten Sets. Matz ab.
Hype des Jahres Nummer 4: Tomorrowland
Das Technofestival mit der Märchenlandschaft hat sich im Jahr 2013 nochmal selbst übertroffen, wenn man die Besucherzahlen zu Rate zieht, denn hierbei erreichte das Event mit 183.000 Teilnehmern einen neuen Rekord. Kein Wunder also, dass die Chose, bei der sich auch diesmal Granden wie Carl Cox, David Guetta und Paul van Dyk die Ehre gaben von Euch nicht ignoriert werden konnte und es auf den vierten Platz der Hype-Charts schafft.
Hype des Jahres Nummer 3: Grand Theft Auto
Als ersten Preisträger auf dem Siegerpodest begrüßen wir GTA, die fünfte Ausgabe des Auto-Action-Games, das innerhalb der ersten 24 Stunden knapp 29 Millionen mal verkauft worden sein soll. Freunde, das ist ’ne Menge Holz und Euch offenbar nicht gegangen. Wir wünschen weiterhin viel Spaß beim Zocken und gratulieren zu Platz 3.
Hype des Jahres Nummer 2: Darktechno
Auf Platz 2 wird’s richtig finster. Happy Hardcore war ein andermal, hier wird einem das Grinsen durch die düstersten der bleiernen Flächen ins Gesicht gezimmert. Heavy Metal nur ohne nervigen Gesang. Perfekt. Und damit auf dem zweiten Platz. Der Vertreter auch hier wieder per Zufall gepickt.
Hype des Jahres Nummer 1: Holi Festivals
Das absolut gehypteste Phänomen des Jahres und damit Sieger dieser Kategorie ist allerdings: die große Farbenschlacht, die vermutlich im Jahr 2014 nur in den Klobürsten-Kissenfights aus Hamburg einen würdigen Nachfolger findet. Kein Wunder, hier kommt an Farbe, Sound und Menschenmassen zusammen, was dreißig CSDs nicht stemmen. Wir gratulieren inniglichst zum Gewinn des Partysan Poll Hype Preises 2013.
Nicht in die Top-Ten geschafft, aber dennoch zahlreich genannt wurden u.a. das Berghain, Katerholzig, Falscher Hase, Facebook und Edits.
Viel Spaß damit, bald geht es weiter mit der nächsten Preisverleihung.
Eure Partysanen