Da seht ihr es mal wieder! Es leuchtet und es blinkt. Es ist digital und visionär. Medienkunst ist ein wichtiger Faktor für Clubkultur und weit darüber hinaus eine ganz eigene Art von Kunst: Contemporary Art. Medienkünstlern sind nun mal keinerlei Rahmen gesetzt. Nun ja, manchen von ihnen schon. VJs, die ihre zusammengeschnittenen Bilder im Club an die Wand beamen, arbeiten meist mit zwar sehr originellen Movie-Samples, aber sind selbst nicht so originell – sie programmieren wenig eigenhändig.
Eigens programmierte Grafik wirkt oft zu billig und verschlingt dazu Unmengen Zeit bei der Produktion. Doch zusammengestückeltes Filmmaterial ist nicht das einzige, das einen Clubbesucher optisch zum Staunen bringen sollte. Nun, die Disziplin Programmierkunst ist mehr: ein Beispiel für grenzenlose Kreativität im Bereich der Visualisierung.
Wiederum ein Beispiel für diese Kreativität ist das Breakpoint in Bingen am Rhein. Auf der weltweit größten Veranstaltung für Computerkunst begutachteten Mitte April07 über eintausend Besucher Medienkunstwerke, die neben den Schmuddel-Oldtimern Amiga und C64 auch professionell und zeitgemäß am Personal Computer kreiert wurden.
Den Löwenanteil an Aufmerksamkeit hatte bei den verschiedenen PC-Kategorien die Königsdisziplin „PC-Demo“. Hier hatte dann gleich das deutsche Team „Farbrausch“ den Titel in der Tasche, das beste Demo 2007 programmiert zu haben. Die Jungs ließen sich mit einem minimalen Datenpaket von nur 177KB bei einer Laufzeit von über sieben Minuten nicht lumpen anderen Digi-Junkies aus ganz Europa eine unglaubliche Grafik vor die Nase zu halten. Da sagt selbst der alte PC-Hase Intel: Hossa!
Der Soft- und Hardware-Riese, der zugleich Hauptsponsor der Breakpoint ist, läutete zusätzlich neben seinem Engagement für den Umgang mit der Intel Software VTune und Thread Profiler, die man im Workshop vor Ort testen konnte, gleich die Glocken zu einem weiteren Contest.
Die Intel Demo Competiton 2007. Seit dem 08. April können Dank Intel und dem Verein Digitale Kultur sämtliche Demo-Teams aus aller Welt unter www.intel.de/demoscene ihre beste Demo hochladen, um sich dafür zu bewerben: Ein Duell gegen die Demo-Kings „Fairlight“ zu bestreiten, die letztes Jahr den Wettbewerb gewannen, ist vorerst das Ziel. Eine Jury, bestehend aus Urgesteinen der Demoszene, wählt vier Teilnehmer aus allen Bewerbungen, die dann gegen sie antreten. Auge in Auge. Pixel um Pixel. Nach der Bewerbungsphase, die am 25. April 2007 endet, werden die finalen Teams mit einem PC mit Intel® Core(tm) 2 Quad Prozessor ausgerüstet. Somit kommt keiner zu knapp.
Alle haben mit der Unterstützung von vier Kernen dieselben Vorraussetzungen im Rennen um den Hauptpreis: weitere vier Intel® Core(tm) 2 Quad Prozessoren inklusive Motherboards und 1.000 Euro Preisgeld für die beste Demo. Der Gewinner wird auf der Demoparty „Evoke“ vom 10. bis 12. August in Köln bekannt gegeben. Mal sehen, ob der Titelverteidiger „Fairlight“ den Programmierkünsten anderer Demo-Nerds standhalten wird. Nun, zumindest wird die Kunst rund um Medientechnologie wieder einmal vorangetrieben und deswegen freut sich Intel schon auf eure Demos. Ob sich da demonstrativ was Neues auftut im Bereich der Visualistik, liegt also bei euch.
Partysan denkt: Da ist die Weiterentwicklung der Medienkunst schon mal vorprogrammiert…
Ach ja: Wenn manch Clubbesitzer Lust hat, Computerkunst in seinem Club auszustellen oder sie fest als Accessoire zu „installieren“, sollte derjenige mal auf breakpoint.untergrund.net die Demo-Szene ins Auge nehmen. Von C64- und Amiga-Gepixel bis hin zu anspruchsvoller PC-Graphik ist da alles dabei. So eine Wand aus mehreren Computer-Monitoren im Club ist schon mal etwas mehr zeitgenössische Kunst als die üblichen Beamer + VJ, die einen sonst so langweilen.
Fazit: Medienkunst ist schon immer Teil elektronischer Clubkultur – für wirklich angesagte Clubs ist sie sogar essentiell.