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Interview mit Simina Grigoriu, Kalkbrenner`s Private DJane

Foto by Marie Staggat, Album 2012Die in Rumänien geborene und in Toronta aufgewachsene Berlinerin zählt derzeit zu den am heiß gehandelten und neuen Artists der Elektro-Szene. Das zwischen Simina und ihrem Ehemann Paul Kalkbrenner eine Verbindung besteht hört man eindeutig auch an ihren Produktionen. Simina´s Album mit dem Titel „Exit City“ erschien am 24. August 2012. Es ist zugleich ihr erstes Album-Werk.

 

Hallo Simina,
schön, dass du etwas Zeit gefunden hast uns Rede und Antwort zu stehen.

Danke, dass ihr mich eingeladen habt.

Diesen Monat kommt Dein 1. Album „Exit City“ raus. Du hast viel Zeit und Liebe dort reingesteckt. Wie fühlt es sich an das fertige Werk in den Händen zu halten bzw. durch die Ohren zu ziehen?

OOOOOOOhhhhhh… es ist toll! Und erschreckend! Und fantastisch! Und überwältigend! Es hat neun Monate gedauert – mit ein paar schönen Pausen dazwischen dieses Projekt zu vollenden. Es ist wie ein Baby und jetzt präsentiere ich es der Welt. Ich denke, dass ist das Gefühl einer stolzen Mutter?!

Also ehrlich gesagt bin ich ziemlich selbstkritisch, denn als ich das final gemasterte Album dann gehört habe, sind mir gleich Sachen aufgefallen, die ich beim nächsten Mal anders machen würde. Aber abgesehen von meiner eigenen Sicht der Dinge, bin ich ziemlich zufrieden damit. Ich habe selten soviel Anstrengung in ein Projekt gesteckt, selbst nicht in meine Diplomarbeit an der Uni. Und ich liebe das Cover. So sollte es sein bei kreativen Köpfen!

Album VÖ 2012Du bist in Rumänien geboren, in Toronto aufgewachsen und in Berlin angekommen. Hat sich Dein Blick auf elektronische Musik
verändert, hat die Stadt Dich auf eine andere Art und Weise inspiriert?

Auf jeden Fall. Auf die Gefahr hin kitschig zu klingen, aber die Person die ich bin, ist die Summe aller Orte. Ich habe Rumänien sehr jung verlassen – mit 3 Jahren – aber ich war seit ich 12 war jeden Sommer zu Besuch – je nachdem wie es erlaubt war nach der Revolution. Ich habe das Gefühl ich habe das Beste aus beiden Welten bekommen und ich stehe in Verbindung mit meinen rumänischen Wurzeln. Ich benutze auch oft Samples aus alten Volksliedern. Das ist meine musikalische Hommage an mein Erbe. Berlin ist jetzt mein Zuhause und ich würde es um nichts in der Welt ändern. Diese Stadt ist inspirierend und wundervoll und immer im Wandel. Es hat sich so viel verändert in den kurzen vier Jahren in denen ich nun hier bin. Ich betreibe permanente „Feldforschung“ und in einer rumorenden Stadt wie Berlin ist es nicht wirklich schwer, Inspiration zu finden.

 

 

Für die Songs „Kokopelli“ und „Wildfire“ konntest Du die britische Sängerin MAMA gewinnen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Dieser Prozess war ziemlich einfach. Simone ist eine meiner besten Freundinnen und als ich sie fragte ob sie auf meinem Album singen würde, wusste sie nicht was sie erwarten wird, da niemand meine halben Produktionen gehört hat. Ich spielte ihr jeden der 10 Songs vor und ließ sie dann für eine Stunde allein um einen auszusuchen und ein paar Ideen zu sammeln. Sie ging nach Hause und arbeitete an ein paar vorläufigen Ideen und schickte sie mir dann. Sie hatte vollständige kreative Freiheit – so mag ich das zu arbeiten. Als sie mir dann ihre Ideen präsentierte, passte das sofort wie die Faust aufs Auge. Die Vocals hat Simone in einem Londoner Studio aufgenommen und ich hab sie in der Ferne dann dazu gepackt. Magie.

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Foto by Marie StaggatAuf dem Album erwarten uns 10 knackige Tracks. Von verträumten Dub-Drums, über jazzigen Gitarrenklängen bis hin zu rauhen, dunklen Elektrobeats ist alles dabei. Welcher Song liegt Dir besonders am Herzen und an welchem hast Du am längsten geschraubt?

Gute Frage! Schwierige Frage! Eigentlich ganz unmöglich sie zu beantworten. Mein Bruder hat an „Honey Bear“ mitgearbeitet und deshalb liebe ich den Track. Ich habe es auch als eine Hommage an meinen Liebling gemacht, Paul aka Honey Bear, so wie auch er meinen Lieblingstrack auf seinem letzten Album  „Kleines Bubu“ genannt hat, das bin nämlich ich. „Luminitza“ ist der Name meiner Mutter und wurde zu Ehren dieser wunderbaren Frau gemacht. „Kokopelli“ ist auch einer den ich besonders liebe. Wenn ich einen aussuchen müsste, würde das wahrscheinlich den ganzen Tag dauern. Sagen wir einfach, diese drei sind meine Lieblingstracks.

Du hast Paul Ende August geheiratet. Können wir auch mal mit einem gemeinsamen Projekt von euch rechnen?

Ja! Einen kleinen Kalkbrenner!

Gibt es einen Ort/Club/Festival an dem Du gerne mal spielen würdest?

Ja, ich würde gerne an der Spitze von Corcovado oder in Machu Picchu spielen Ultimative Traumorte. Buchstäblich. Ich bin bei beiden schon gewesen und träume nachts von Ihnen durch meine Wimpern.

Liebe Sim, danke für das Interview. Wir sind gespannt, was wir in Zukunft von Dir noch auf die Ohren bekommen.

Danke nochmal. Ihr seid großartig.

FOTOS & Interview BY MARIE STAGGAT