Hurra – 10 Jahre Superfancy Recordings. Es darf also gebührend gefeiert werden. Hinter dem Label steht seit Stunde Null Funkwerkstatt und somit grundsätzlich ein Garant für erlesenen Techhouse und Artverwandtes. Mittlerweile steht das Berliner Label für 40 Maxisingles, 5 Labelcompilations, 1 Artistalbum, insgesamt 17 Labelartists und 32 Remix artists. Vor allem aber für einen Sound der für bunte Club- und Festivalnächte sorgt. Herz und Schweiß dürften jedoch genauso in dem jahrelangen Aufbau des Labels stecken.
Zum Jubiläum feuert Superfancy Rec nun eine Compilation, als auch einen druckvollen Mix einiger Classics raus. Allein die Compilation zeigt, dass Superfancy einen guten Riecher für mitreißende Produktion hat. Wohlbekannte Acts wie Oscar Ozz oder auch Dompe reichen sich hier die Klinke in die Hand und sorgen für ein knackiges Release. 10 Jahre Superfancy. 10 Jahre für die Szene. 10 Jahre alles richtig gemacht. Wir haben mit Funkwerkstatt über das Jubiläum und die Releases geplaudert.
Auf der bald erscheinenden Compilation vereinst Du einige Superfancy Artists. Wie kam es zu der Auswahl von Künstlern wie Dompe, OscarOzz oder auch Carlos Sanchez?
Am Anfang dieses Projektes habe ich erst einmal sämtliche Labelartists und ausgewählte Remixer angeschrieben, ihnen von dem Projekt erzählt und exklusive Beiträge zur Compilation angefragt. Alle waren begeistert und haben mir zeitnah grandiose Tracks zur Verfügung gestellt. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Herausgekommen ist ein Kessel Buntes, der den aktuellen Sound von Superfancy Recordings sehr gut widerspiegelt.
Hast Du Dir besondere Gedanken hinsichtlich der Abfolge der Tracks auf der Compilation gemacht?
Ehrlich gesagt, nein. Alle Tracks sind für mich Highlights. Die Reihenfolge ist daher rein zufällig gewählt, denn ich wollte mit der Abfolge keine Wertung erzielen.
Superfancy blickt nun auf einige Jahre und spannende Veröffentlichungen zurück. Was waren Deine persönlichen besonderen Momente in dieser Zeit? Was wird Dir wohl ewig in Erinnerung bleiben?
Das waren sicherlich die Anfangstage des Labels: Alles war so frisch und spannend, als Labelneuling ins Musikgeschäft einzusteigen und mitzumischen. Als sich dann die ersten Erfolge einstellten und Marc Romboy`s Systematic Records oder auch die Mayday Macher anklopften, um unsere Musik vom Label für ihre Compilations zu lizensieren, war das ein großartiges Gefühl. Ewig in Erinnerung bleiben wird mir wohl auch der Moment, in dem ich das erste Vinyl unseres Labels, frisch aus dem Presswerk, in meinen Händen halten durfte.
Gibt es rückblickend ein Release, das Dir nach wie vor besonders am Herzen liegt?
Ich liebe bis heute alle Veröffentlichungen aus unserem Backkatalog. Ganz besonders am Herzen liegt mir das Release von Ueberdisco aka Dole & Kom, die Numbers EP, aus dem Jahr 2013. Zeitloser Dub-Basic-Channel-House, welcher heute noch so frisch klingt wie damals. Dazu kommen sensationelle, sehr seltene Remixe aus dem Hause NEUROTRON, die mich heute noch flashen und Bestandteil meiner aktuellen DJ-Sets sind.
Du hast nicht nur als Labelhead von Superfancy sondern auch als Artist mit vielen außergewöhnlichen Artists zusammengearbeitet. Was macht für Dich das Besondere aus, im Musikbusiness zu arbeiten?
Elektronische Musik hat etwas sehr verbindendes. Egal ob du in Berlin, Moskau oder Detroit auflegst, wenn die Leute gemeinsam zu deiner Musik feiern, ist das ein unglaubliches Gefühl. Auch der respektvolle und unaufgeregte Umgang unter den meisten Artists weltweit ist einmalig.
Neben der Compilation auf Superfancy wird es auch einen „10 Years Superfancy Recordings – The Classics“ Mix geben – was war hier Dein Anspruch? Wie bist Du an den Mix gegangen?
Es war mir sehr wichtig, mit diesem Mix eine gute Retrospektive des Labelsounds darzustellen. Wie der Name ja schon sagt, sind etliche große Hits und Klassiker aus zehn Jahren Superfancy Recordings darin enthalten und ich habe versucht, den Superfancy Sound in knapp 1,5 Stunden auf den Punkt zu bringen.
Auf dem Mix sind Tracks von Künstlern wir Format:B und Kolombo zu hören. Was verbindest Du mit den Tracks im Mix?
Alle Tracks aus dem Mix sind Klassiker des Labels, jeder auf seine Art und Weise. Kolombos Remix von Funkwerkstatts „Supernova“ Track ist einer meiner persönlichen Highlights, so schön retro und 80-iger Jahre inspiriert. Der Format:B Remix von Funkwerkstatts „Windrose“ wurde zusammen mit dem Original auf der „Hitkompass Nummer 1“-EP releast, die wohl bis heute die meistverkaufte Platte des Labels ist.
Du bist im Rahmen der Compilation auf Tour – vom Kosmonaut in Berlin bis zum Mirko in Jena – wohin gehst Du privat gerne mal feiern?
Wenn ich am Wochenende nicht auf Tour bin, erkunde ich die Open Air-Locations in Berlin. Gerade im Sommer macht die Stadt richtig Spaß. Es gibt zig Locations wie den Klunkerkranich in Neukölln oder den Club der Visionäre in Kreuzberg, wo man einen lauen Sommerabend entspannt mit einem Bier und einer Zigarette ausklingen lassen kann.
Was wird Dein Highlight in 2016?
Ich hoffe, dieses Jahr stehen noch einige Highlights an. Jetzt freue ich mich erst einmal auf den Sommer in Berlin, das weltweite Release der großen „We are Fancy And We Know It“-Jubiläumscompilation, welche am 31. Mai releast wird, und die darauf folgende Tour.
10 Years Superfancy Recordings – the Classics – mixed by Funkwerkstatt bei BEATPORT