richard bartz

Techno Urgestein Richard Bartz turns Nature-Photographer

richard-bartz-huskie.roxy_Weit entfernt von den immer wiederkehrenden Interview Fragen gab uns Richard Bartz einen Einblick in seine Privatsphäre – Ein genialer Produzent und Live Act, mit erstaunlichen und völlig unerwarteten weiteren Interessen in unserer neuen Eigenportrait Reihe „Private“:

I. „ Rom – London – New York “

Seit 1996 bin ich als königlich-bayerischer Live-Act um den gesamten Globus unterwegs. Eine Sache die ich dabei niemals verstanden habe ist das vitale Model aus dem TV-Spot deren Friseur, egal aus welcher Stadt sie gerade eingeflogen ist, immer perfekten Halt hatte. Ich hingegen, der immer vollkommen durchgerockt aus dem Flugzeug stürzte, habe mein ganzes Leben vergeblich versucht so aus dem Flieger zu steigen.
Ex-Freundin in London, meine Wohnung in Berlin – das waren alles Optionen die ich irgendwann mal ausprobiert hatte. Alles nichts für mich ! Denn nur wenn ich in München am Flughafen ankam war ich dem Model aus der Werbung am nächsten und endlich „dahoam“ und dabei wirklich glücklich.

II. Dahoam ist seit neuestem „Bavarian Science Fiction“

Vor drei Jahren schaute mich plötzlich ein kleines Steiff Stier mit blauen Augen an und hat unentwegt die Bude vollgekackt. Und es stimmt, auch kleine Huskies müssen immer laufen. Mit jeder Woche laufen verlor ich ein Kilo – es ist schwer mit einem jungen Husky mitzuhalten, Drecksköter! Huskies haben einen unglaublich starken Jagdtrieb, alle haben mich gewarnt. Irgendwann stand ich deshalb alleine am Waldrand während „Roxy“ ihre starken Triebe befriedigte. Bärenklau und Schwarzdorn, Geißfuß und Cypressenwolfsmilch – alles noch unbekannte Namen für den Hundebesitzer. „Roxy´s“ Schnüffeltouren und meine damit verbundenen Zwangspausen weckten meine Neugier und beim Annähern an die Waldblüter entdeckte ich da auch noch lauter intergallaktische Insekten aller Art. Tag 1 des Eintauchens in die Welt der Makrofotografie. Von da an wuchs meine Begeisterung für Makroaufnahmen stetig. Das ist der totale Film. Man kann dabei mit einem Lupenobjektiv in einen gigantischen Mikrokosmos hineinsehen mit kleinen Gleitern und geflügelten Transportern. Manchmal gibt es sogar Szenen die mit Starship Troopers vergleichbar sind.

Die „Blaue Stunde“, das ist meine neue Zeit, wenn die Tiere (Insekten) kurz vor dem Aufwachen sind und die Sonne noch nicht am Himmel steht, drängt es mich fortwährend nach draußen. Ich schaffte es immer wieder mitten in der Nacht oder früh am morgen aufzustehen und mit Hund, Kamera, Stativ und Thermoskanne in den Wald zu fahren. Die Welt die mich dort erwartete ist so still, so anziehend, so frisch und auch ein bisschen unheimlich.

Partygäste, grölende Fans, ohrenbetäubende Musik und keinen vom Alkohol schweren Kopf würde ich dagegen eintauschen.

Zu bewundern sind meine Fotos, mittlerweile in zahlreicher Form und über hundertfach prämiert, auf Wikipedia und anderen Biologie Foren. Ich und mein Bildmaterial tummeln uns dort ständig (http://commons.wikimedia.org/wiki/User:Richard_Bartz). Eine unentdeckte Gabe die ich niemals mit der Musik in Verbindung gebracht hätte und der mittlerweile stubenreine Hund hat mich glücklicherweise dorthin gebracht.

Richard Bartz- Live Act und Techno Urgestein turns Nature-Photographer.
I like it!