DJ-Duo, Produzententeam, neben DJ T. und Booka Shade Mitbetreiber des überaus erfolgreich arbeitenden Labels Get Physical . Nur einige der Machenschaften, die Philipp Jung und Patrick Bodmer betreiben.
Vor Jahren auf dem Tennisplatz in Saarbrücken Freundschaft geschlossen, verlagerten sich Ihre sportlichen Aktivitäten bald in die musikalische Ecke, als DJ-Team und im Studio. Nach dem Launch von Get Physical und dem Umzug nach Berlin hat sich einiges um die beiden und das Label getan Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme.
Jungs, brandaktuell erschien die Get Physical Geburtstags-Compilation, von Euch gemixt und zusammengestellt. Nach welchen Kriterien habt Ihr die Tracks ausgewählt?
Wir wollen keine Clubtracks auf dem CD-Format veröffentlichen, ohne dass sie gemixt wären, also ist es ein Zwitter aus DJ-Mix und Labelcompilation und es tauchen ein paar wichtige Künstler und deren Tracks / Remixes gar nicht auf, weil es nicht in den Fluss des Mixes gepasst hat. Es fehlen zum Beispiel Ada, DJ Hell, Antony Rother, Chloe, Tomas Barfod und Riton. Auf der CD sind auch teilweise unveröffentlichte Tracks enthalten.
Wann können wir mit den Maxi-Releases rechnen?
Die Übermaxi von Jay Haze & Samim (aka „fuckpony“) wird im April released. Der Schweizer „Zwicker“ kommt wahrscheinlich im Juni/Juli. Das Wunderkind Jona aus Belgien hat eben veröffentlicht.
Welches Zwischenresumeé zieht Ihr nach 4 Jahren Get Physical als Mitbegründer des Labels?
Das waren 4 tolle Jahre – aber es ist immer noch erst ein Anfang! Wir haben nicht geahnt, was für eine Eigendynamik die ganze Sache haben kann und wir sind fast überrannt worden von all dem, was sich da so entwickelt hat. Am Anfang war es ein kleines Hobby und jetzt ist es ein Fulltime-Job für sieben Leute. Mit vielen Künstlern haben wir einen guten Weg zurück gelegt und arbeiten mit denen jetzt in Richtung Longplayer.
Vor kurzem habt Ihr das Tribehouse Re-Opening im Houseroom beschallt, all night long… Patrick, Du hast danach sogar noch einige Stunden im Home14 aufgelegt – Spielt Ihr gerne derart lange Sets und kommt es dabei nicht auch zwangsläufig zu kleinen Anekdoten?
Der Tribehouse-Abend war fantastisch! Einen Tag zuvor haben wir auch die ganze Nacht im Robert Jonson gespielt. Wir haben so viele Lieblingsplatten und Facetten, dass wir ein wenig Raum brauchen, um das alles in einen schlüssigen Fluss zu bringen. So fühlen wir uns am wohlsten. Meistens habe ich auch nach 8 Stunden das Gefühl, dass es jetzt unbedingt noch weiter gehen muss…
Naja, im Robert Jonson habe ich meinen Sekt über dem Mischpult verschüttet, das hat sich dann mit lauten, gequälten Kurzschlüssen verabschiedet und wir standen auf einmal alle ohne einen Ton Musik da, zusammengequetscht im Raum, wo es eben noch drunter und drüber ging. Lustigerweise waren diese 20 Minuten Ruhe ein Highlight, eine Riesenaufregung und so… und die Stimmung ist höher gekocht, als es mit Musik überhaupt möglich gewesen wäre.
Was steht in den Get Physical-Sudios an, gibt´s demnächst neue Produktionen und Remixe von euch zu hören?
Wir haben gerade einen Remix für Tiefschwarz gemacht, einen für Brian Ferry (Roxy Music) und wir arbeiten am an unserem Album, das im Herbst fertig sein wird.
Speaking of fertigstellen your Langspielplatte Mit welchem Künstler könntet Ihr Euch eine Kooperation vorstellen, habt Ihr Wunschkandidaten in Bezug auf Zusammenarbeit oder Remixe?
Mit Matt Safer, dem Sänger und Bassisten von The Rapture haben wir gerade eine Woche an einem Strand von Mexico gesessen und immer 100 Basslines erfunden. eine davon ist fantastisch und die wird er jetzt mit uns einsingen. Für das Album haben wir schon oft über Zusammenarbeit mit anderen Künstlern gesprochen – mit Sängern und Gastmusikern…
Da gibt es eine Experimental-Jazz-Combo aus Wien – mit denen werden wir ein paar Sachen ausprobieren. mehr in Richtung Soundforschung… aber Gastsänger wird es wohl nicht geben. Wir wollen zumindest kein Namedropping betreiben. das lenkt doch auch oft von dem eigentlichen Projekt ab, wenn da jeder in die Suppe spuckt.
M.A.N.D.Y.
Get Physical, Vol. II
[Get Physical; 2006]