Sogenannte „Legal Highs“, legale Drogen, welche noch nicht im Suchtmittelgesetz erfasst sind und oft über das Internet und unter Decknamen vertrieben werden, sind gerade dabei die klassischen Drogen vom Markt zu verdrängen.
Während Experten eindringlich davor warnen, machen gefinkelte Chemiker das Angebot synthetischer „Glücksbringer“ immer größer.
Biologische Drogen wie Cannabis oder Kokain waren gestern. Legal Highs boomen wie nie zuvor. Warum sollten die Dealer eine Auseinandersetzung mit dem Gesetz riskieren, wenn sie es umgehen können und ihre „Glückseeligkeit für die ganze Nacht“ auch legal übers Internet verkaufen können?! Gleichzeitig bieten Online Dealer Mittel gegen „unerwünschte Nebenwirkungen von Psychodelika“ an – um für „clean-Tests“ den Körper zu entgiften.
Durch verharmlosende Angebote der Drogen als Kräutermischungen und Nahrungsmittelergänzungen, in Wahrheit gefinkelte synthetische Stoffe, welche nicht bzw. noch nicht dem Suchmittelgesetz unterliegen, umgehen die Chemiker das Gesetz.
Nach dem gar nicht so harmlosen „Chemie-Unfall“ vorigen Sommer am Wiener Gürtel, ist die bekannteste aller Legal Highs wohl Liquid XTC. GHB bzw. GBL, so die Kurzbezeichnung, ist in vielen Reinigungsmitteln enthalten, welche legal erworben werden können.
„Leider kann man die Konsumenten dieser Mittel schwer mit den gängigen Drogen-Suchthilfeangeboten erreichen. Es handelt sich dabei leider vor allem um jüngere Leute, die am Wochenende einfach Party machen wolllen und somit nicht in ein Konsummuster hineinfallen,“ so Wiens Drogenkoordinator Michael Dressel in einem Interview mit dem Standard.
Von sofortigen Verboten für neue „Mittelchen“ hält er nichts. „Das wäre auch logistisch nicht durchführbar, solange man nicht weiß, welche Inhaltstoffe drin sind“, so der Drogenkoordinator. Man verfügt in Wien über ein gutes Beobachtungsnetzwerk. Bei „Check it!“, einem Projekt des Vereins Wiener Sozialprojekte beispielsweise, können Konsumenten testen lassen, was sie sich einwerfen.