Kris Menace – Pure Leidenschaft für Beat & Bass

Gerade noch hielt Kris Menace die Welt mit seinem instrumentalen Album Electric Horizon in Atem, holt er auch schon zum nächsten Schlag aus und veröffentlicht sein erstes Vocal-Album Features. Dabei liest sich die Liste der Künstler auf Features wie in einem Traum: Julian Hamilton von The Presets (Syndey), Miss Kittin (Paris), House Legende Robert Owens (London), Daft Punk Kollaborateur Romanthony (New York), Xavier Naidoo (Mannheim), der durch seine Arbeit mit Röyksopp und Get Physical bekannte Chelonis R Jones (Chicago) sowie MTV Award Winner Simon Lord (Stimme von Justice´s ‚We are your friends’).

Allein hier klappt einem schon die Kinnlade bis zum Anschlag, doch es geht noch weiter. Zusätzlicher Support kommt von Star Lawrence LT Thompson (The Kiki Twins) (New York), Black Hills (South Dakota), Unai (Upsala), Thomas Gandey (Brighton), Dominique Keegan von The Glass (Plant Music) (New York) sowie einem Itunes Bonus Track mit den Britpop legenden Dodgy! (London).

Der Sound des Albums löst sich vom typischen French-House und stößt die Türen in andere Genres auf, ohne an Authentizität zu verlieren. ‚Features‘ trifft Herz und Seele gleichermaßen intensiv und steht für eine zeitlose und ergreifende Produktion. Eine gelungene Melange aus authentischem Songwriting und Spuren der Clubkultur. Die Liste der featured Artists hält was sie versrpicht – ein verdammt gelungenes Album zwischen Electro und Nu-Pop.

 

Wir haben uns mit Kris Menace unterhalten und ihm einige Antworten entlockt:

 

Das neue Album Features vereinKris Menace Features Portrait PR Picture by Thommy Mardo 1t eine Vielzahl an außergewöhnlichen Künstlern, unter anderem Miss Kittin und Legende Robert Owens. Welche Idee steckt hinter dem Konzept? War es schon immer ein persönlicher Traum?

Ich wollte schon des Längeren mit einigen der Sänger arbeiten und war natürlich happy über die Zusagen bzw. Kooperationen. Das Konzept hinter Features ist, dass ich ein Album mit Künstlern machen wollte, die nicht nur überaus begabt sind, sondern auch richtige Songs schreiben können. Weit ab von der Wegwerfmentalität die wir 2012 so fahren. Jeder Track ist einzigartig und berührt.


Du hast „Features“ auf Deinem eigenen Label „Compuphonic“ veröffentlicht. Hast auch immer ein Auge für Artwork, Videodreh und Remixproduktionen. Wie wichtig ist Dir, dass Du hinter all dem auch persönlich stehst?

Inzwischen mehr als vieles andere. ich habe einfach immer Pech, wenn ich Dinge zu sehr aus der Hand gebe. Leider ist man durch die teils antiquierten Musikgeschäft-Abläufe trotzdem noch stark limitiert. Aber immerhin ist es trotzdem angenehmer keine Leute über einen zu haben, die dir ihren Stempel aufdrücken. Leider ist dies auch sehr zeitintensiv und steht heutzutage auch nicht mehr in Relation. Manchmal wünschte ich mir ich hätte auch ein tolles Team wie manch ein anderer Künstler. Major Companys drücken Dich über Nacht in alle Stores weltweit. Das ist als kleines Indie Label nicht so einfach möglich.

 

Gleichzeitig zum Albumrelease erscheint auch die Single mit Miss Kittin mit einer Vielzahl an Remixen wie von Undo, Maethelvin, Alexander Maier, Nahr und Pwndtiac. Wie kam es zu der Auswahl?

ich wollte einfach Remixer fragen die ich persönlich schätze und nicht irgendwelche nichts könnenden Hype-Produzenten. Das wird sich über alle Veröffentlichungen durchziehen! Authentizität ist mir wichtig.

 

Du hast mit allen Acts wie z.b. The Presets aus Sydney oder Simon Lord aus England über Distanz gearbeitet, inwiefern beeinflusst das die Produktion und Arbeitsweise?

Mit einem Teil war ich persönlich im Studio. Mit Anderen war es nur über Internet möglich zu arbeiten und Files hin und herzuschicken. Beide Arten des Arbeitens haben gewisse Vorzüge. Ich bin jedoch über die Jahre hinweg mit beiden Methoden vertraut und kann ebenso gut gemeinsam im Studio produzieren wie auch über Distanz.

 

Du hast Dich trotz Deines internationalen Erfolges als DJ & Produzent noch nie ins Rampenlicht gedrängt, bist mittlerweile sogar einen Schritt vom DJing zurückgetreten und fokussiert Dich auf die Studioarbeit. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Inwiefern hat die aktuelle Entwicklung des Musikmarktes damit zu tun?

Es war klar für mich aufzuhören wenn Leute wie Paris Hilton anfangen. Was soll das alles?

ich liebe es aufzulegen, aber diese Zeit ist einfach nicht mehr meine. Es geht nichtmehr um Können, sondern um verkaufen. Das hat mit Musik nichtsmehr zu tun. Jeder Idiot kann mit Traktor und Mixed in Key auflegen, oder auch Nicht. Aufjedenfall habe ich keinen Bock mehr auf den ganzen Scheiß. So sehr ich es auch vermisse….

 

Das aktuelle Album hat sich einerKrisMenace Features Webcover 300px w stickerseits musikalisch zu Deinen vorangegangen Produktionen wie „Electric Horizon“ gewandelt und ist andererseits sofort durch den typisch druckvollen „Kris Menace Sound“ zu erkennen. Wie würdest Du Deinen aktuellen Sound beschreiben? War es eine bewusste Entwicklung oder eher eine Art von natürlichem Progress?

Die Idee zu Features wurde mit meinem ersten Album geboren. Leider hatte mein ehemaliger Manager nicht die gleiche Ansicht. Dadurch konnte ich erst später damit anfangen. Über meinen Sound kann und will ich gar nicht so viel sagen. Einfach anhören.

 

Dein Studio an der französischen Grenze ist voll von analogen Synthies wie der 303 und diversen Drummachines. Dennoch baust Du auch auf eine breite Palette an professioneller Software und bist von Firmen wie Steinberg, Akai und Waves gesponsert.  Gibt es da überhaupt so etwas wie ein Kernstück, worauf Du nicht verzichten kannst? Etwas das Deinen persönlichen Sound beeinflusst?

Es gibt viele Synths an denen eine persönliche Geschichte hängt aber ein Kernstück gibt es nicht. Die zentrale ist 2012 ganz klar ein Rechner von dem aus alles gesteuert wird – aber im Endeffekt ist alles austauschbar. Ich mag es jedoch intuitiv mit Dingen zu arbeiten und beschränke mich darauf Geräte zu manipulieren die meinen Kopf einfach und verständlich vorkommen.

 

Neben Deiner aktuellen Produktion hast Du ja auch noch andere verschiedene Projekte: Deine eigenen Labels „work it baby“ & „compuphonic“ oder Black Van mit KoweSix von Moonbootica. Wie bekommt man das alles unter einen Hut?

Leider gar nicht. ich arbeite noch an anderen Projekten und leider muss man Prioritäten setzen wobei viele Sachen auf der Strecke bleiben. Dennoch freue ich mich diese Vielzahl an Projekten umzusetzen und meine Energie in sie zu stecken.

 

Vielen Dank für das Interview.

 

 Album ‚Features‘ und Single ‚Hide‘ feat Miss Kittin ab dem 07.11.2012  bei itunes & amazon erhältlich.