Alan, 2010 war ein super Jahr für dich. Du warst mehr als „busy“. 2011 wird der Weg für dich weiter steil nach oben gehen. Was hast du eigentlich gemacht, bevor du ein berühmter Dj und Musikproduzent geworden bist?
Ha, in der Tat! Die letzten Jahre, besonders 2010 waren super. Da war ich wirklich busy.
Bevor ich zum Vollzeit Dj/Produzent wurde, hatte ich einige verschiedene Jobs. In den letzten acht Jahren habe ich für eine Firma namens Skandia gerabeitet. Diese beschäftigt sich mit Versicherungen, Pensionen etc.
Deine Karriere explodierte und entwickelte sich ja sehr schnell. Nach nur einem digital Release auf Evasive folgten direkt Releases auf großen Labels wie Bedrock, Excentric, deinem eigenen Label 8 Sided Dice und vor allem auf Adam Beyer`s Drumcode. Wie erklärst du dir diesen schnellen und doch sehr frühen Erfolg?
Ich denke ich hatte auch etwas Glück, dass meine Musik von den „richtigen“ Leuten gehört wurde und den „richtigen“ Leuten in die Hände kam. Außerdem suchte ich den Kontakt zu einer Menge Leute und habe dann die Kontakte gepflegt. Ich denke, wenn man gut mit anderen Menschen umgehen kann, ist das eine große Hilfe.
Wie kam eigentlich dein erster Kontakt mit Adam Beyer zustande?
Adam hat einen Remix von mir gespielt. Ich hatte ihm daraufhin geschrieben, um mich für den Support zu bedanken. So kam wir uns Gespräch und quatschten darüber, dass ich was für Drumcode machen könnte. So hat die Zusammenarbeit angefangen. Wenige Jahre später sind wir inzwischen gute Freunde und Drumcode ist die „Heimat“ für meine Musik.
Besonders “Face of Rejection” wurde in allen Club der Techno-Welt aus den Boxen geblasen. Eigentlich wurde der Track von allen „Großen“ wie Sven Väth, Chris Liebing, Adam Beyer und viele vielen mehr gespielt und supportet. Wie fühlt sich das an, wenn man weiß, dass die wichtigsten Technonamen einen Track von dir rauf und runter spielen ? Wenn man weiß, dass über all auf der Welt die Leute zu deinen Beats durchdrehen?
Ja, in der Tat. Das ist ein fantastisches Gefühl. Sehr schön zu sehen, dass sich die harte Arbeit im Studio auszahlt. Es motiviert natürlich, weiterzumachen und mehr Tracks zu produzieren. Es gibts nichts besseres, als geschätzte Kollegen zu sehen, die deine Tracks spielen.
Letztes Jahr wurde dir die Ehre zu teil, auch ein Album auf Drumcode herausbringen zu dürfen. Dein Debut, aber auch das erste Drumcode Album seit 2005: Shadows in the dark. Ich berichtete damals in unserem Mag darüber und beschloss, es zum Record of the Month zu küren. Das Album zeigt dich nicht nur als Techno-Produzent, es zeigt dich auch als Musik-Künstler mit einem sehr weiten Horizont. Hattest du ein Konzept Shadows in the dark? Wie lange hat es gedauert bis du fertig gestellt hast?
Alles in allem hat es 6-8 Monate gedauert. Es ist ein etwas längerer Prozess da man natürlich sicher sein möchte, dass alles passt und man einen guten Job gemacht hat.
Ich wollte den Leuten meine verschiedensten musikalischen Seiten zeigen. Sei es Techno, Ambient, Techhouse etc. Ich denke, ein Album ist die beste Plattform, diesen Leuten zu zeigen. Ich kann jetzt schon kaum abwarten, ein Neues zu machen. J
Natürlich hattest du neben deinem Album auch weitere fette Releases. „The Heist“ oder „Insurgent Series“. Letzteres enthält Tinitus. Meiner Meinung nach einer der besten Techno-Tracks überhaupt, momentan. Was hast du für 2011 geplant? Kannst du uns schon was zu anstehenden Releases oder Projekten verraten?
Vielen herzlichen Dank! Dieses Jahr kommen natürlich eine Menge Tracks und Eps von mir. Zum Beispiel eine Neue auf meinem Label 8 Sided Dice. Dies enthält eine neue Kollaboration mit Cari Lekebusch. Dann natürlich einige neue Drumcode Sachen. Mit Adam Beyer habe ich einige Tracks gemacht. Außerdem einige Remixes für Funk d Void, Mark Broom und Alex Bau. Auch mit Joseph Capriati bin ich in Gesprächen, denn wir möchten eigentlich wirklich was zusammen machen.
Wie eben schon erwähnt, warst du mit Adam Beyer zusammen im Studio. Kannst du dazu schon mehr sagen?
Ja, ich habe bisher 3 Tracks mit Adam gemacht. Wir sind noch nicht 100% sicher, ob sie fertig sind und was wir damit mache. Lasst euch überraschen…
Neben deiner Karriere als Musiker, bist du auch noch Vater deines kleinen Sohnes, Mylo. Wie bringst du das alles unter einen Hut und wie sieht ein typischer Fitzpatrick Familien Tag aus?
Yes, ich versuche so viel Zeit wie möglich mit Mylo zu verbringen. Er ist jetzt mittlerweile 1 Jahr alt. Meine Woche sieht beispielsweise so aus: Montag ruhe ich mich aus vom Wochenende, dann mach ich noch etwas mit Mylo. Dienstag ist mein Promo-Email-Studio Tag. Mittwoch ist komplett für die Familie! Donnerstag ein weiterer Musik-Tag im Studio, Emails, Meetings usw. Schon ist wieder Freitag und meine Reise beginnt: Freitag-Samstag-Sonntag werden Clubs gerockt.
Deinen ersten Gig in Stuttgart hattest du letztes Jahr im September in der Romy S. Wie waren deine ersten Eindrücke von der Stuttgarter Club und Partyszene?
Ich stehe total drauf, in Deutschland zu spielen, es ist jedes Mal ein echtes Vergnügen. Romy S war super! Die Crowd und die Stimmung war einfach perfekt.
Ich hab mittlerweile viele Freunde in Deutschland, daher freue ich mich immer wieder aufs Neue, hier zu sein.
Am 23. April bist du endlich wieder zurück in Stuttgart. Dieses mal im Club Lehmann. Vor allem ich selbst freue mich total darauf und hoffe das diesmal alles klappt und glatt geht. Vor allem nach dem Streß im letzten Jahr. (Beide lachen.)
Hast du eigentlich bereits vom Lehmann gehört? Vielleicht Infos von Kollegen oder Freunden bekommen? Schließlich sind ja Leute wie Adam oder Cari regelmäßig dort zu Gast.
Ja man, F****** British Airways! An diesem Tag passte einfach gar nix. Unfall auf der Autobahn zum Airport und dann ließen sich mich nicht mehr einchecken.
Ich bin mega gespannt und freue mich riesig, wieder zurück zu sein. Eigentlich kann ich es kaum abwarten… Ich habe eine Menge gutes über den Club gehört. Alle die dort gespielt haben, hatten ausschließlich gute Erfahrungen gemacht. Ich bin sicher, das wird eine fantastische Nacht werden.
Was können wir bzw. was kann die Lehmann-Crowd von dieser Nacht erwarten.
Hast du eine letzte Message für die Techno-Heads da draußen?
Ja klar! Ich freu mich darauf, euch alle bald zu sehen. Ich werde massig frische Beats und neue Produktionen präsentieren. Ich bin echt gespannt darauf, im Lehmann zu spielen.
Wir sehen uns auf dem Dancefloor.
Alan Fitzpatrick ist am 23.04. bei „We are Techno“ im Club Lehmann zu Gast