20 Jahre Underworld…Zu diesem Jubiläum stehen die beiden Freunde dem PARTYSAN Rede und Antwort.
Hey Karl & Rick! Im nächsten Jahr feiert ihr Euer 20-jähriges Jubiläum „on stage“. Wie kam „Underworld“ 1988 eigentlich zusammen?
Nächstes Jahr können wir unsere 28 Jährige Freundschaft feiern. Die ersten Anfäge unserer Zusammenarbeit waren in Cariff, wo wir beide in der Uni eingeschrieben waren. Wenig später haben wir sogar zusammen in einer Restaurantküche gearbeitet. Wir spielten darüber hinaus in einer Powerpop Band, die später unter dem Namen „Fruer“ zwei Alben für CBS Records heraus gebracht hat. Daraus entstand die erste Komposition von Underworld. Unter dem Namen Underworld brachten wir 1986 den Filmsound für einen Film Namens „Underworld“ heraus, der auf dem gleichnamigen Buch von Clive Barker basierte. Wir haben versucht Popstars zu sein, aber darin waren wir nicht gerade gut und hätten Bankräube starten müssen um weiterhin zu existieren. Besser als ein Bankräuber zu werden, war dann die Entscheidung Musik für’s Herz, von Herzen zu machen. Elektronische Musik für die Dancefloors dieser Welt. Klappte wohl besser….
Ihr beiden seit jetzt 2 Jahrzente zusammen unterwegs. Ist es überhaupt möglich Privatsphäre abseits der Musik zu haben? Habt ihr gemeinsame Hobbys oder trefft ihr Euch nur zum Gig und geht privat eher getrennte Wege?
Unsere Freundschaft ist nach wie vor die Beste, die man sich vorstellen kann. Manchmal unternehmen wir sogar noch etwas zusammen.
Erkennen euch eure Fans auf der Straße oder wenn ihr im Flugzeug sitzt?
Normalerweise lassen uns die Menschen in Ruhe, wenn wir unterwegs sind. London ist da anders. Die Menschen hier kümmern sich nicht sonderlich darum, was jemand sein möchte oder welchen Status jemand hat. Sie belästigen einander nicht. Vielleicht sind Londoner aber auch zu cool um zuzugeben, dass sie jemanden aus einem Magazin auf der Straße erkannt haben und ihn toll finden.
Mit Born Slippy gelang Euch 1995 euer wahrscheinlich bei der breiten Masse bekanntester Hit. Habt ihr irgendwann mal versucht, Born Slippy zu kopieren, oder einen ähnlich gestrickten Track zu produzieren?
Ich würde nicht sagen, dass „Born Slippy“ unser größter Hit war. Es wurden ein paar Platten verkauft und hat ein paar Leute auf das aufmerksam gemacht, was wir produzieren, abseits von all der Dance Musik, aber wir hatten größere Erfolge. Noch immer nach 27 Jahren gemeinsamer Arbeit und Freundschaft zusammen zu sein, ist ein Erfolg. Immer noch zu sehen, wie Menschen bei unseren shows abgehen und wirklich beeindruckt davon sind, das ist ein Erfolg. Wir haben nie versucht noch einmal den Track „Born Slippy“ in einer ähnlichen Version herauszubringen. Ich wüsste auch nicht wieso wir das jemals sollten…..
Wie war das Geühl damals, als “Born Slippy” in beinahe jedem Club gespielt wurde?
Echt ein gutes Gefühl….
Mit Oblivion with Bells kommt am 03.Oktober Euer neues Album in die Plattenläden. 12 Tracks auf der CD, sowie eine DVD mit 7 Video-Titeln. Wie lange habt ihr an diesem Album gearbeitet? Ich habe gelesen, dass es z.B. eine „Live Visual Show“ Eures Klassikers „Rez“ geben wird. Wie war die Zusammenarbeit mit dem Kamera-Team und was erwartet Eure Fans soundtechnisch auf der CD und visuell auf der DVD?
Das alles können die Fans sich selber beantworten, wenn sie in das neue Album reinhören. Wir hoffen,sie werden es mögen…
Bei der Auswahl der Tracks Eures neuen Album’s, habt ihr Euch prominente Unterstützung ins Haus geholt. Brian Eno, Larry Mullen jr. und Darren Price mussten sich durch 200 neue Stücke kämpfen. Ist gerade die Auswahl der Tracks auf dem Album nicht eigentlich Chef-Sache…?
Wir sind der Boss. Wir haben ein Team von Freunden und Helfern, die uns helfen eine Auswahl zu treffen, was wir mit auf ein Album packen. Larry hat an einem Track gearbeitet, Darren hat sogar an zwei Tracks mitgewirkt und Brian hat nur als Zuhörer und Ratgeber fungiert bei drei tracks. Die komplette Arbeit lag also an Rick, das Album fertig zu stellen.
Ihr habt Euer Live-Programm schon oft in deutschen Locations präsentiert. Unter anderem gab es auch eine Show zusammen mit Sven Väth im Frankfurter Cocoon Club. Anscheinend, hat es Euch so viel Spass bereitet, dass ihr für dieses Jahr wieder einen Termin dort macht. Wie war Euer Aufenthalt beim letzten Mal, was hat Euch an diesem Club beeindruckt und was dürfen wir diesmal von Euch erwarten? Wird es wieder eine Kombination aus Sven’s DJ-Set und Eurer Live Performance geben?
Im Cocoon zu spielen ist beeindruckend und wundervoll. Cocoon ist der modernste Club überhaupt, den wir entdecken und bespielen durften, mit einem super Team hinter dem ganzen Geschehen. Im Club wird einem der höchste Standard von Technik und Clubfeeling geboten. Für uns und für die Leute, die dort eine Nacht feiern wollen. Das Restaurant, der Dancefloor, das Soundsystem und die Vibes insgesamt von allen Räumen sind voller Inspiration. Diesmal performen wir als Underworld allein und beziehen Sven nicht ins Set mit ein. Wir hoffen, dass er dort sein wird, da er ein guter Freund ist und uns seit unseren Anfängen unterstützt hat. Er ist ein sehr inspirierender DJ, mit dem wir mehr Zusammenarbeit beabsichtigen.
Was gefällt Euch an deutschen Konzerten? Sind die Leute hier genauso euphorisch, wie in anderen Ländern oder gibt es da doch deutliche Unterschiede? Eure Konzerte sind hierzulande meistens schon frühzeitig ausverkauft. Ist es nicht ein schönes Gefühl, über so viele Jahre hinweg, immer wieder den Geschmack Eurer Fans genau auf den Punkt zu treffen?
Deutsche Elektronische Musik -und im Zusammenhang auch Deutschland an sich- sind auf dem besten Weg für unsere Musik. Als wir jung waren, hörten wir echt strange Musik, die Nachts im Radio gespielt wurde. Acts wie Kraftwerk, Can, Neu, Faust, Ashra Temple & Produzenten wie Conney Plank haben uns einen komplett neuen Weg musikalisch einschlagen lassen, welche wir noch nie zuvor in England gehört haben.
Für dieses Album haben wir enorm viel Enfluß aus der deutschen Elektroszene einspielen lassen. Musik, die in deutschen Clubs und ähnlich wie die, von Sven Väth ist….. Konzerte in Deutschland sind sehr leidenschaftlich und emotional. Wir spielen seit 1983 in Deutschland und viele unserer Textzeilen haben wir geschrieben, als wir durch Deutschlands nächtliche Straßen liefen…
Für dieses Album haben wir enorm viel Enfluß aus der deutschen Elektroszene einspielen lassen. Musik, die in deutschen Clubs und ähnlich wie die, von Sven Väth ist….. Konzerte in Deutschland sind sehr leidenschaftlich und emotional. Wir spielen seit 1983 in Deutschland und viele unserer Textzeilen haben wir geschrieben, als wir durch Deutschlands nächtliche Straßen liefen…
Mit Simian Mobile Disco, habt Ihr Euch einen der hierzulande angesagtesten Act der neuen „Rave-Generation“ als Tour-Support eingeladen. Wie seid ihr auf die Jungs aufmerksam geworden?
Wir haben Simian’s Album schon gehört bevor es veröffentlicht und sofort heiß gehandelt wurde. Sie waren unsere erste Wahl an Acts, die uns auf unsrer European Tour begleiten sollten. Wir haben sie also eingeladen mit uns nach Japan zu kommen, da wir noch viel mehr Menschen ihre Arbeit präsentieren wollten. Bisher haben wir uns noch nicht getroffen, obwohl es möglich ist, dass wir ein paar Remixe füreinander machen werden. Wir haben einiges bereits über die Jungs gehört. Gerade deshalb ( was uns so zugetragen wurde) freuen wir uns, wenn wir endlich einmal Zeit miteinander verbringen und uns besser kennenlernen können.