Seit 1996 ist Thomas Lizzara unter verschiedenen Pseudonymen in der elektronischen Musikszene aktiv und ist mittlerweile aus der Technoszene nicht mehr weg zu denken und maßgebender Akteur. Neben regelmäßigen Auftritten in Berliner Clubs, wie dem Maria am Ufer/Ads und Tresor spielt er gleichermaßen auf Open Airs wie der Nature One/Kastellaun und Ruhr in Love/Oberhausen.
Das lang erwartete Debutalbum „Dopamin Puzzle“ von Thomas Lizzara stieß im Sommer 2012 auf große Anerkennung, landete auf Platz 1 der Album Charts auf deejay.de und wurde Techno-Album des Monats in der Raveline. Die Zusammenkunft von Clubkrachern und emotionalen sowie tiefgreifenden Tracks auf diesem Album, die unter anderem mit dem Sänger Steven Coulter entstanden, fügen sich wie Puzzleteile zu einem akustischen Abbild des Glücks im Nachtleben zusammen. Ehrlich und mitreißend zugleich.
Du bist gerade in der Sommerzeit viel auf Open Airs und Festivals unterwegs gewesen und hast auch noch einiges vor Dir. Wir schaffst Du es noch genügend Zeit für die Studioarbeit zu nehmen?
Die Gigs sind ja am Wochenende! Ab Montagnachmittag bin ich dann wieder fit und es geht direkt wieder ins Studio. Ich produziere oder Remixe mindestens an 5 Tagen pro Woche, ob im Studio oder zuhause, dazu muss ich mich nicht zwingen, das passiert einfach so automatisch. Mein innerer Antrieb schiebt mich immer an und ich hab Spaß dran, ob für eigene Lizzara Produktionen oder andere Projekte.
Gerade ganz aktuell am Start ist Dein Remix zu „One Day“ von Marcapasos. Du hast dem Track eine sehr persönliche Lizzara Note verpasst ohne den eigentlichen Groove rauszunehmen. Wie gehst Du so einen Remix an?
Zuerst höre ich mir den Original Titel mehrere Mal an, um ihn zu verinnerlichen und überlege mir dabei schon was ich anders machen würde. Dann lade ich mir die Samples rein, baue einen Beat, spiele meistens noch etwas dazu ein, arrangiere es und mische es ab. Manchmal passiert es auch das mir der Remix am nächsten Tag nicht mehr so gefällt dann mache ich erst mal ein anderen Track und ich fange nochmal neu an.
Bei der Produktion schwört manch einer auf analoges Equipment wie Drummachines und Synthies. Was sind Deine Favoriten? Plug Ins oder doch analoges Gerät?
Die Analogen Geräte habe ich alle verkauft, ich arbeite nur noch am Mac mit Plug Ins, bzw. lass etwas einsingen oder akustisch einspielen. Beim Mastering geht es bei meinen eigenen Produktionen aber wieder durch analoge Geräte, diese Arbeit übernimmt aber mein Freund, Andreas Henneberg der sein Handwerk sehr gut versteht.
In welcher Weise beeinflusst Dich Deine Heimatstadt in Deiner Produktion? Nimmst Du die Atmosphäre aus den Berliner Clubs mit ins Studio, um diese mit einfließen zu lassen?
Berlin beeinflusst mich sehr stark, ich gehe einfach durch die Stadt oder auf ein Bier in eine Strandbar und schon hab ich wieder neue Ideen und neuen Input. Es gibt hier so viel Einflüsse und kreative Menschen die mich inspirieren.
Bei Dir scheint ja gerade einiges im Umbruch: Neue Bookingagentur, Album war auf Platz 1 der Deejay.de Charts und diverse Gigs stehen für das restliche Jahr an. Was hast Du noch in Planung? Was kommt auf uns zu?
Ja, es passiert gerade sehr viel, ich habe mich von Ostfunk getrennt und ein Projekt aufgelöst. Das war ein großer Schritt, aber ich sehe der Zukunft sehr positiv entgegen. Meine nächsten Releases werden dann auf verschiedenen anderen Labels erscheinen und meine Bookings übernimmt MFM Booking.
Als nächstes erscheint ein Remix von mir für die neue EP von Alle Farben, ein Remix für Dr. Motte und eine „Berlin my Love“ Remix EP mit Mixen von Nico Pusch, Alle Farben, Tino Boa und mir. Ein neues Video zu meinem Titel ‚Dopamin‘ ist grad in der Vorbereitung und es steht noch ein Konzert im November mit einigen Live Musikern und meinem Sänger Steven Coulter an.
Vielen Dank für das Gespräch!
Gern geschehen.
Thomas Lizzara – DJ Charts
1) Ramion Tapia/ Riva Starr – Freedom
2) Super Flu, Andhim – Reeves3) Marco P – Confused
3) Andhim – Alter Egon
4) Cascandy/Andhim – Four (Markus Meinhardt Remix)
5) El Mundo & Satori – Trumpet Groove
6) Format B – Restless Remix Session 3
7) Thomas Schumacher – Vorfreude (Aka Aka feat. Thalstroem)
8) Drauf & Dran – Basic G (Umami Remix)
9) Monkey Safari – Talking Mama
10) Thomas Lizzara – Bongo Fiesta