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Hans Thalau: Ein recht erfolgreicher Deep/Tech-House Produzent und Labelowner aus Stuttgart.

Hallo Hans, du bist ein recht erfolgreicher Deep/Tech-House Produzent und Labelowner aus Stuttgart. Dennoch werden dich viele unserer Leser bisher nicht kennen oder nicht auf dem Schirm haben. Daher würde ich dich bitten, dass du dich mit wenigen Worten vorstellst…

Hi Raphael, männlich, groß, blond, blaue Augen – gutes Gesamtpacket.

Deine Releases werden mittlerweile ja auch von vielen big Names in der Szene gedropt. Josh Wink, Thomas Schumacher, Anja Schneider, Ewan Pearson und viele mehr spielen deine Tracks. Jedoch bist du DJ-technisch nicht wirklich viel unterwegs. Woran liegt das? Legst du nicht gern auf oder siehst du dich eher als den klassischen Produzenten, den es auch gar nicht in die Clubs zieht?

Ich lege eigentlich sehr gerne auf und hatte in der Vergangenheit einige Phasen, in denen ich viel mehr Zeit an den Plattentellern der Clubs verbrachte als im Studio. In den letzten 3-4 Jahren lag der Fokus aber hauptsächlich im Studiobereich. Allerdings sehe ich mich nicht als klassischen Produzenten. Begonnen hat meine musikalische Laufbahn mit dem Auflegen und deshalb sehe mich wohl mehr als DJ, was man meinen Tracks auch anhört – finde ich – besonders denen, die ich auf meinem Label Thal Communications rausbringe.

Was allerdings dein Label und deine Produktionen angeht, läuft es momentan ja wirklich gut bei dir. Der Weg geht stetig bergauf. Dein Standing vor allem in der Deep House Abteilung ist mittlerweile unstrittig. Features und Reviews bei Beatport, in der DeBug oder der Groove sprechen hier für sich. Was steht denn in den kommenden Monaten so an auf Thal Communications?

Ganz aktuell ist die 010 auf Vinyl draußen, die ziemlich gut einschlägt. Anfang Dezember wird die „The Break EP“ von Florian Muller folgen. Einem Freund und Vollblutmusiker aus Frankreich, der ein absolutes Funkhousesoul-Brett abgeliefert hat. Fettes Ding. Das neue Jahr beginnt mit einer Veröffentlichung von „A Blind Date“ und einem dicken Remix von Mathias Vogt. Zusammen mit Russ Gabriel wird im Frühjahr ein RT-Transmissions Release auf Thal Communications kommen, auf das ich mich schon ziemlich freue.

Du bist ja einer der mit seinem Fame und seinen Feedbacks etc nicht wirklich hausieren geht. Bei Facebook, Myspace oder Twitter bist du kaum aktiv, stehst nicht wirklich auf offensichtliche Promo oder machst auch keinerlei „Wirbel“ um deine Person. Du läßt deine Arbeit für dich sprechen. Was hat dich dazu bewegt, einen solchen Weg einzuschlagen? Du könntest doch sicherlich schon einige Steps weiter sein, wenn du dich besser „verkaufen“ würdest…?

Das Problem dabei ist – ich kann mich nicht verkaufen. Ganz einfach und ganz ehrlich – Ich bin Ich. Ich stehe auf Understatement, obwohl ich an den Turntables eher die Rampensau bin komischerweise, hehe. That´s my way.

Du hast ja schon einen sehr eigenen Sound, wie ich finde. Sehr warm, deep und groovy. Welche Künstler beeinflussen dich eigentlich oder haben dich beeinflusst?

Zu viele, um alle aufzuzählen aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen, aber einen möchte ich doch hervorheben. Russ Gabriel – mit dem ich seit ein paar Jahren befreundet bin. Die gemeinsamen Projekte oder die Studio-Sessions mit ihm haben mich in meinem musikalischen Werdegang sicherlich beeinflusst. Wir leben beide in Stuttgart, somit kommt es vor, dass wir uns spontan im Studio treffen und eine Jamsession abziehen und unseren Spaß haben. Kann aber auch vorkommen das wir uns Monate lang nicht sehen und das, obwohl wir in der gleichen Stadt wohnen.

Kommst du eigentlich auch aus der Techno/House Szene, oder hast du einen anderen musikalischen Background?

Ich bin stark geprägt von den Achtzigern generell, Soul, New Wave, Neosoul, Jazz, Funk, in den Neunzigern House, Techno usw. Zuhause höre ich eigentlich alles Mögliche an Musik.

Aktuell bist du ja noch nicht 100% Vollzeit-Musiker. Was machst du denn im „echten Leben“ noch?

Im „echten Leben“ bin ich selbstständiger Veranstaltungstechniker und Produzent. Ich bin 4 Tage die Woche im Studio und 3 Tage die Woche arbeite ich als freier Techniker. Manchmal sind es auch 5-6 Tage die Woche im Studio. Kurzum – Musik ist mein „echtes Leben“.

Abschließend ein kurzer Ausblick auf kommende Projekte und Releases? Bist du eventuell auch mal in Stuttgart oder Umgebung Live zu erleben?

Es steht einiges an in nächster Zeit. Es werden ein paar Remixe von mir kommen, außerdem arbeite ich mit verschiedenen Künstlern an neuen Projekten die es im Laufe des nächsten Jahres zu hören gibt. Es wird 2012 auch eine Labeltour geben – die Vorbereitungen sind am laufen. Am 24.12.11 spiele ich mit Afrilounge und Mikdat mal wieder in Pforzheim – Klassentreffen sozusagen. In Stuttgart gibt’s mich wohl erst wieder Anfang nächsten Jahres zu hören, dafür aber richtig, hehe. Also Augen auf, Ohren auf – wir sehen und hören uns.

www.thalcommunications.com