Button: Gary Beck ist am 08.10. zum ersten Mal in Stuttgart im Toy, und am 09.10. ebenfalls zum ersten Mal im Tübinger Club Blauer Turm zu Gast.
Seit seinem ersten Release auf Philladelphia`s Label „Worship Recordings“ im Jahre 2005, ging es für Gary Beck nur steil bergauf. 2008 wurde er mit seinem Track „Consumed“ sogar für Richie Hawtins „Minus“ Label gesigned. Dies kam dann auch fast einem Ritterschlag gleich. Von da an gab und gibt es für Gary auch nur noch eine Zielrichtung, und die treibt ihn stets weiter nach vorn. Mittlerweile ist ihm der Support von „Big Names“ wie Dubfire, Chris Liebing, Slam, Len Faki und natürlich Richie Hawtin, gesichert. Labels wie Soma, Edit Select, Figure oder Minus wissen seine Produktionen sehr zu schätzen. Pushen ihn wo es nur geht. In Stuttgart ist er nun das erste Mal zu Gast, genauer gesagt bei den „Machern“ der Contorsion @ Toy.
Hi Gary, wenn man einen Blick auf deine Tour-Schedule wirft, wird sehr schnell klar, dass du mittlerweile in den besten Clubs Europas spielst. Dem Berghain in Berlin, dem Rex in Paris oder dem Goa in Rom, um hier nur einige wenige zu nennen. Ergo, bist du wohl nur selten zu Hause. Wie sieht denn eine typische Woche im Leben von Gary Beck aus?
Natürlich ist es eine Ehre für mich, in Clubs wie dem Berghain oder dem Rex zu spielen. Während der Woche verbringe ich die meiste Zeit im Studio und arbeite an neuen Produktionen. Oder bin ständig auf der Suche nach neuen Tracks und Einflüssen für meine Sets. Ich versuche auch so viel Zeit wie möglich mit meiner Freundin, meinen Katzen und meinem Hund zu verbringen.
Du lebst in Schottland. Erzähl uns doch bitte kurz was über die schottische Technoszene.
Die Technoszene in Glasgow ist okay, aber könnte auch besser sein. Wir haben ein paar wenige Clubs die Technomusik supporten, und es ist vor allem Künstlern wie Slam zu verdanken, dass sie die Szene am Leben erhalten. Außerdem schließen die meisten Clubs um 3 Uhr Morgens, was natürlich nicht gerade toll ist.
Du veröffentlichst ja auf solch namhaften Labels wie Minus, Soma, Saved und vielen mehr. Außerdem spielen „Stars“ wie Richie Hawtin, Dubfire oder Mark Broom deine Tracks. Wie fühlt es sich an, ein aktiver Part der Technoszene zu sein, der die Dancefloors auf der ganzen Welt beeinflußt.
Es ist fantastisch zu sehen, dass sie mich und meine Musik supporten. Es ist natürlich echt der Hammer zu hören,wenn solche Künstler meine Stücke spielen.
Neben deinen Releases als Gary Beck, hast du noch ein Alias mit dem Namen “Floom”. Erzähl uns doch etwas mehr dazu. Gibt es eventuell sogar noch mehr Projekte?
Floom habe ich gegründet, um damit den Fokus mehr auf härteren Techno und neue Ideen zu legen. Um etwas freier zu sein. Unter dem Namen Ruskin Franks, widme ich mich mehr experimentellen Projekten und Downtempo. Ihr dürft also auf 2011 gespannt sein.
Woher nimmst du deine Inspiration, wenn es um das Produzieren neuer Tracks geht. Hast du bestimmte Vorbilder?
Die ganze Szene gibt mir Inspiration. Die Menschen die ich treffe oder auch die Länder in die ich reise. Dies alles gibt mir neue Ideen für die Zeit im Studio. Auch Schottland mit seiner fantastischen Landschaft, traditioneller Musik ist natürlich Inspiration pur.
Es gibt zwei Typen von Produzenten. Die einen mit musikalischer Ausbildung, und die autodidakten – die sich das meiste selbst beibringen. Zu welcher der beiden Gruppen würdest du dich zählen? Wie bist du zum Produzieren gekommen?
Ich gehöre zu beiden. Ich habe in meiner Jugend in einem Orchester Trompete gespielt. Ich mochte schon immer die eher melodischen Aspekte der Musik. Im elektronischen Bereich brachte ich mir eigentlich alles selbst bei. Ich besorgte mir einige Softwareprogramme von einem Freund. Dann packte mich die Leidenschaft. Ich habe mich auch immer bei Leuten wie Silicone Soul und Slam informiert und diese um Rat gefragt.
Der Gig im Toy ist ja dein erster in Stuttgart. Hast du bisher schon einmal was über Stuttgart und seine Szene gehört? Wie sind denn deine allgemeinen Erfahrungen mit Deutschland bisher?
Ich habe gehört, Stuttgart sei ein sehr guter Platz mit einer guten Szene. Bisher hatte ich nur fantastische Erfahrungen in Deutschland. Speziell im Berghain als ich nach Speedy J spielen durfte.
Stehst du eigentlich eher auf Clubgigs oder auf größere Festivals?
Ich spiele lieber in kleinen Clubs. Kleinere Clubs erzeugen einfach mehr Energie und Atmosphäre als große Festivals.
Lass uns noch einmal zurück zu ein paar persönlichen Dingen kommen. Was war denn bisher so dass verrückteste oder merkwürdigste was dir passiert ist, seit du als Dj unterwegs bist?
Bisher hatte ich glücklicherweise noch nicht all zu viele merkwürdige oder krasse Erlebnisse. Eine Reise durch den dunkelsten und tiefsten Teil der Ukraine war aber schon sehr spannend und ereignisreich. Wir hatten fast 5 mal einen Frontalzusammenstoß.
Letzte Frage: Wo treffen wir uns im Jahr 2020 ? J
Auf jeden Fall im Club! Wenn auch mit weniger Haaren 😉
Noch ein paar letzte Worte ?
Ich freu mich sehr auf meinen Gig in Stuttgart! VINYL POWER und bleibt gesund!