Efdemin

Efdemin. Zwischen Pflanzen und House

EfdeminAuf die Mischung kommt es an. Und das kann man auch über die Musik von Phillip Sollmann alias Efdemin sagen.

Die besten Mischungen sind gar die, bei denen man nicht sofort erkennt, dass es sich um eine handelt. Und so geht der Mann, der in Kassel geboren wurde und momentan in Berlin wohnt, geradezu zart mit den Klängen um, die er in dem Studio neben seinem Garten gefunden hat, wenn er sich nicht um das Gedeihen der Pflanzen kümmert.

„Ich düse auf meinem Rennrad durch die Stadt. Treffe täglich viele nette Menschen, die sich meist mit Musik oder Kunst auseinandersetzen.“, erzählt er auf die Frage, wie man sich denn sein aktuelles Lebeumfeld vorstellen kann. Und genau danach klingt auch die Musik, mit der er uns auf seinem aktuellen Album auf dem Hamburger Label „Dial“ erfreut. „Die haben mich gezwungen, endlich eins zu machen. Also habe ich mich monatelang eingeschlossen und diese Platte ist dabei herausgekommen.“

Wie ist Efdemin eigentlich zu Dial gekommen?
„Genau weiss ich es nicht mehr. Hatte selbst ein Label namens TOBIN mit Alexander Polzin. Das war 1998 in Hamburg. Wir haben allerdings nur eine 12″ und einen Kompakt „Total 1“ Sampler-Beitrag geschafft. Dann kamen Pete und Dave und haben das Gleiche gemacht. Die damalige Faulheit und gleichzeitige Begeisterung für deren schönen Entwurf eines Labels ließ mich gleich Feuer und Flamme sein. Fortan habe ich sporadisch Tracks veröffentlicht, bis ich in den letzten zwei Jahren selbst viel für das Label gemacht habe und wesentlich präsenter war.“

Und diese Präsenz ist deutlich merkbar, wie man momentan aus aller Munde hören kann. So werden wir demnächst einige Remixe von ihm für andere Künstler, wie auch Remixe anderer Künstler von seinen Stücken hören können, aber auch Neues von seinem Projekt PIGON, welches er zusammen mit dem Wiener Oliver Kargl aka RNDM betreibt.
Ob daher auch seine Vorliebe für Topfengolatschen kommt, bleibt dahingestellt. Seine Umgebung beim Produzieren beschreibt er so: „Regenwetter, Herbst und ein paar Bier im Kühlschrank.“

Efdemin wirkt in seinen Worten zufrieden. Er lebt für das Hier und

 

Jetzt und setzt eben dies auch in seiner Musik um. Aber dennoch gibt es Dinge, die es sich vorzunehmen gilt. So würde er gern einmal zusammen mit Danny Tenaglia ins Studio gehen oder aber den russischen Stummfilm „Aelita“ von 1924 vertonen.

Über Ursprung und Bedeutung seines Künstlernamens verrät er leider nichts. Aber dafür, dass sein abstrusestes Erlebnis während eines Gigs war, dass er eingeschlafen ist.

Noch etwas wichtiges vergessen?
„Let there be house!“

Text: Tend
Foto: Yasmina Haddad
PARTYSAN // 25.05.2007