Hi Cari! Da ich weiß, dass du sehr gut Deutsch sprichst, werden wir das Interview auch auf Deutsch machen. Ich hoffe, das ist okay für dich!?
Ja alles cool, ich versuche mein Bestes. Aber die Buchstabierung ist leider nicht ausgezeichnet. Joel und ich können sehr gut sprechen und verstehen/lesen und machen es auch gerne.
Ihr beiden kennt euch ja nun auch schon sehr lange. Weisst du denn noch, wann und wo Ihr euch das erste mal getroffen habt?
Ich erinnere mich an mehrere Zufälle, aber wir glauben beide, dass es das erste Mal auf einer privaten Party bei einer gemeinsamen Freundin war. Da waren Adam Beyer, Jesper Dahlbäck und Peter Benisch auch dabei. Sie kannte Joel schon vor mir. Ich bin einige Jahre älter als sie, und sie kannten mich schon vorher aufgrund meiner Platten, die ich unter dem Namen Braincell auf Sven Väth’s damaligen Label Harthouse veröffentlicht hatte. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, weil die Stockholmer Technoszene ja nie besonders groß war. 🙂 Danach haben wir nonstop Krach gemacht, sind so richtig miteinander abgegangen oder wie sagt man, haha! Dann haben wir auch alle zusammen mit Glenn Wilson den Plattenladen Planet Rhythm gepusht. Der hat uns allen auch geholfen, unsere Labels in Schwung zu bekommen. H-Productions, Drumcode, etc.
Besonders Du bist ist ja in Stuttgart bestens bekannt. Viele Male warst du bei uns in Stuttgart im Prag und im Lehmann zu Gast. Auch Joel war bereits mit Adam bei uns im Lehmann an den Decks. Beide haben damals ein grandioses PingPong Set gespielt. Diesmal seid Ihr beide zusammen am 26.11. im Rahmen unserer Partysan Club Night im Club Toy zu Gast. Worauf dürfen sich die Stuttgarter Techno-Fans denn diesmal freuen? Vielleicht sogar auf eine Cari/Joel Back2Back Session?
Ja, ich kann mich sehr gut erinnern, es war eine magische Stimmung letztes Mal! Die Partypeople stehen auf schönen deepen Techno bei euch, da macht es Spaß, was aufzubauen. Joel und ich werden beide solo spielen und dann auch noch zusammen. Wir haben das schon mehrmals gemacht, und werden versuchen, es beizubehalten. Da muss man es schon regelmäßig machen – Übung macht den Meister, wie immer 😉
2010 ist für euch beide ja ein sehr erfolgreiches Jahr. Cari hat mit “State of the art” ein fettes, neues Album released. Joel war ebenfalls sehr aktiv und hatte eine Menge toller Releases. Habt Ihr denn jetzt schon Pläne für 2011?
Ach du liebe Zeit. Ja na klar – ZU VIELE Pläne schon, haha! Joels Album kommt ja bald unter dem Namen „Sensory“ auf Truesoul Records, und wir haben beide Musik zusammen gemacht, und werden auch noch ein paar Tracks noch dazu machen und sie sobald wie möglich rausbringen. Vielleicht auf H-Productions, aber das kommt darauf an, wie sich alles am Ende anhört. 😀 Ich habe gerade einen Remix für Mauro Picotto gemacht, und einen für Sleaze Records, Hans Bouffmyhre. Dann kommt ein Remix auch für die beiden Ami-Brüder Octave One. Die haben ja auch ein Album im Ofen gerade. 🙂 H-Production fängt auch noch dazu an mit einigen Club Partys 2011. Alexi Delano, Tony Rohr, Joel Mull, Jesper Dahlback und ich werden in verschiedenen Konstellationen die Bühnen rocken und da werden noch einige dazukommen. Ich arbeite auch gerade an einer neuen Platte für Luke Slaters Mote-Evolver und Adam Beyers Drumcode.
Cari: Du hast ja mit H.Productions dein eigenes Label. 2010 war auch dort sehr viel Output. Kümmerst du dich eigentlich alleine um das Label? Wie wählst du die Tracks aus, die dort erscheinen?
Ich habe jetzt endlich H-Productions wieder schön ins Rollen bekommen, mit Hilfe meines neuen Agenten Nikk Sharpe und meinem Managerteam BigFoot. Ich werde endlich Sachen machen können mit meinem Label, wie nie zuvor! Pass auf: 2011-2012, da kommen außerirdische Sachen von mir, Alexi Delano, Tony Rohr und Jesper Dahlbäck. Und wie gesagt, auch noch exclusive H-Production special Club Nights, die am 22. Januar im Melkweg Amsterdam beginnen. Die Tracks, die ich suche, sind zur Zeit mehr classic producers mit unclassic sounds. Ich habe selber leider nicht unbedingt Zeit, tagelang Demos anzuhören. Ich bin meistens der, der „anruft“ – Just send me your phone number, haha!
Als Djs seid Ihr beide ja auf der ganzen Welt „on tour“. Gibt es eigentlich bestimmte Städte oder Orte auf der Welt, die Ihr immer wieder gern besucht? Habt Ihr so etwas wie eine Lieblingsstadt oder einen Lieblingsclub?
Ja, na klar und die Liste ist sehr lang, hehe! Hier sind einige von mir: Ageha, Tokyo, Japan; Awakenings, Niederlande; Berghain, Berlin, Deutschland; Rohstofflager, Zurich, Schweiz; Fabric, Madrid, Spanien; Fabric, London, UK and many more, i’m having brainfreeze .Bin gerade aus Japan nach Hause gekommen: Richtige Tempel of Sound!!!!!!! Heilig!!!
Auch Drumcode wird ja immer erfolgreicher. Es gibt ja nun auch immer mehr Drumcode Events, an denen dann „eure ganze Familie“ zusammen am startet. Was macht Drumcode, als Label und auch als Kollektiv, für euch persönlich so besonders?
Ja wir machen Pläne zusammen und haben ja schon immer miteinander gearbeitet, seit wir uns vor langer Zeit getroffen haben.
Wenn man aber die Discography von Drumcode genauer betrachtet, sind Cari Lekebusch und Joel Mull als Artists dort eher weniger aktiv. Gibt es dafür eine Erklärung oder einen Grund?
Ja, wie gesagt, arbeite ich gerade an einige Drumcode Tracks, in den letzten Jahren habe ich keine Tracks gemacht, die für Drumcode passen. Deswegen sind sie auf anderen Labels veröffentlicht worden.
Zum Schluss noch eine Frage zu Stuttgart. Gibt es denn etwas das für euch das „typisch Stuttgart“ ist ? Gibt es etwas, das die Schweden sofort mit Stuttgart in Verbindung bringen?
HAHA gute frage! Ja einiges taucht schon auf. Z.B. Die Autoindustrie! Mercedes und Porsche nicht wahr? Deutsche Autos sind ja alle weltklasse generell! Haha und der Schwäbische Dialekt! Ist auch eine sehr grüne schöne Stadt, wenn man sie mit anderen deutschen Städten vergleicht. Und das mögen ja die alten Schweden sehr.
🙂 Bissi-baldi und liebe Grüzi /// Cari