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Daniel Boon – Techno im Blut

Die ersten Impulse für seine elektronische Laufbahn empfing Daniel Boon in Berlin.

Genauer gesagt im bunt schimmernden und sich stets neu erfindenden Stadtteil Friedrichshain, in dem er Beats und Bässe schon in frühen Jahren förmlich aufsog, mit Ihnen aufwuchs und zu einem Teil von Ihnen wurde. Seine erste Liebe galt dem schwarzen Gold, so dass er bereits mit 18 Jahren anfing Vinyl aufzulegen und Tracks miteinander zu verschweißen.

Von Anfang an gibt sich Daniel Boon einem unbeirrbaren Gespür für Groove und Rhythmik hin und zieht dank eines experimentierfreudigen und dabei leidenschaftlich geprägten Sounds  leichtfüßig in den Bann.

Neben seinem Label Ostfunk betreibt betreibt Daniel Boon seit 2012 auch den legendären Berliner Club MAGDAlena und sorgt damit nicht nur als DJ, Produzent und Labelboss für Aufsehen. Weitere Releases stehen in den ebenso Startlöchern wie ein prall gefüllter Bookingkalender – stay tuned.

Welche Vor- und Nachteile bringt es mit sich sowohl aufzulegen und zu produzieren als auch Clubbetreiber und Labelinhaber zugleich zu sein?

Ich fange mal mit den Nachteilen an. Man hat natürlich viel weniger Zeit für andere Dinge des Lebens. Man  braucht ein wirklich gutes Team, auf das man sich verlassen kann, um da nicht in Arbeit zu versinken. Der Vorteil ist aber auch, dass man von niemandem und nichts abhängig ist. Man muss keine Tracks rum schicken, auf Antworten warten etc.
Vor allem aber hat man als Clubbetreiber immer einen Ort wo man auflegen und seinen Sound präsentieren kann. Mit der Eröffnung der Magdalena,  ist für mich persönlich ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Das gleiche gilt auch für das Label Ostfunk.

Wo liegen deine musikalischen Wurzeln. Wer oder was hat dich besonders beeinflusst?

Nur um mal in Erinnerungen zu schwelgen: Ich war ein sehr großer Fan von Westbam und dem ganzen ‚low spirit‘ kram, das hat sich natürlich alles weiter entwickelt und spielt für mich heute keine große Rolle mehr. Ist aber ein Teil des Weges, den ich gegangen bin. Ansonsten fand ich schon immer Richie Hawtin oder Laurent Garnier genial. In der heutigen Zeit bin ich ein großer Pan-Pot Fan. Ich finde einfach klasse wie die Jungs sich in den letzten 10 Jahren entwickelt haben.

Trotz dieser Wurzeln öffnest Du Dich durchaus anderen Genres. Du bist nicht nur auf ein bestimmtes Genre im elektronischen Zirkus eingeschränkt. Kann man deinen musikalischen Stil überhaupt in Worte fassen?

Das war die letzten Jahre so. Denn ich habe oft darauf geachtet was das Publikum vielleicht cool finden könnte. Aber ich glaube ich bin langsam zu alt dafür 😉 ich möchte nur noch das machen, was mir gefällt. Ich bin kurzzeitig auf den Deep House Zug mit aufgesprungen, aber das hat mich dann relativ schnell gelangweilt. Zum Hören ist das klasse, aber im Club brauche ich mehr Energie und treibende Elemente. Meine Sets sollen eher wieder von technoiden Sounds bestimmt werden.

Gib es rückblickend einen ganz besonderen Moment in Deiner Laufbahn als DJ?

Einen besonderen Moment? Ich sage mal die letzten zwei Jahre beim Summer Rave gespielt zu haben hat mich jedes mal geflasht, das waren immer die Highlites des Jahres, vor 5000 Leute zu stehen und einfach Gas geben. Mehr geht nicht. Ich freue mich daher schon besonders auf den Gig in diesem Jahr auf dem Summer Rave.

Was machst Du nach einem anstrengenden Wochenende an den Turntables am liebsten? Wie machst Du Dir den Kopf frei?

Tatsächlich  bin ich dann auch mal froh, wenn ich nach hause zu meiner Freundin komme und einfach nur relaxen kann. Nichts tun kann ja auch sehr entspannend sein. Aber wem erzähl ich das.

Du bist viel im Ausland unterwegs. Zuletzt in den USA – was hast Du an Erfahrungen mitgebracht?

Ja richtig, ich war gerade im Januar das zweite mal in New York. Das ist wirklich immer eine ganz besondere Erfahrung, dort aufzulegen. Ich lerne immer nette Leute kennen, und freue mich jedes Mal diese wieder zu sehen. Natürlich sind auch Reisen wie nach Indien sehr spannend und vermitteln einem ganz andere Eindrücke und auch Inspiration.

Gibt es etwas in 2014 worauf Du Dich besonders freust?

Oh ja – da gibt es gleich mehrere Sachen. Allerdings nicht nur schöne sondern auch traurige.
Wir müssen ja nun leider unsere geliebte Magdalena im April schließen. Das ist nach über 10 Jahren an diesem Ort, sowohl als Veranstalter schon in der Maria oder jetzt mit der Magdalena wirklich ergreifend. Aber durch die Schließung haben wir jetzt noch eine viel bessere Location bekommen und ich freue mich auf die neue Herausforderung, einen neuen Club aufzubauen. Daher ist es mit einem weinenden und einem lachenden Auge zu sehen.
Worauf ich mich natürlich am meisten freue ist die Geburt meiner kleinen Tochter. Das Leben hat also noch einiges mit mir vor und ich freu mich darauf.