carl cox second sign 2005 front

Carl Cox > Second Sign

Neues Album, neues Sub-Label und neue Artists. Jede Menge Gründe, mal nachzuhaken, was im Intec-Universum so vor sich geht. An einem verregneten Nachmittag habe ich mich mit einem sehr entspannten und ausnehmend netten Carl Cox über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft seiner musikalischen Ambitionen unterhalten.

Carl, wie würdest Du den Sound auf „Second Sign“ beschreiben?
Ich denke, „Second Sign“ steht für den Punkt, an dem ich mich momentan musikalisch befinde, verbunden mit der bisherigen Entwicklung elektronischer Musik im 21. Jahrhundert. Es soll ein Stilmittel sein, um den Leuten zu zeigen, wo Carl Cox einzuordnen ist.

2005.05.01-Carl-Cov-Intec-Second-SignWird es eine Edition geben, auf der die Tracks in ungemixter Form veröffentlicht werden?
Ja, unbedingt. Sie wird in ungefähr 3 Monaten erscheinen.

Wolltest Du schon immer DJ werden?
Ja, ich wollte die Menschen schon immer unterhalten. Wenn ich kein DJ geworden wäre, hätte ich aber trotzdem etwas mit Musik gemacht, ich spiele beispielsweise Drums und Piano… Djen ist aber für mich eine effektivere Art und Weise, mich auszudrücken. Auf Tracks verschiedener Coleur zurückgreifen zu können, um einen Bogen zu spannen, gibt einem DJ so viele expressive Möglichkeiten.

Was wird auf Deinem Label Intec in näherer Zukunft passieren?
Es wird in ungefähr 6 Wochen eine Compilation geben, die einen repräsentativen Überblick über das Label gibt. Ausserdem wird es eine Compilationserie geben, die „Intecnique“ heisst, unter anderem mit Valentino Kanzyani…

Was ist für Dich wichtig, wenn Du Tracks für Intec auswählst, worauf achtest Du?
In erster Linie muss der Artist eine Eigenständigkeit aufweisen, eine Option auf Weiterentwicklung und eine Selbstverständlichkeit der musikalischen Linie. Ein Intec-Künstler sollte für sich stehen, wie etwa Bryan Zentz oder jemand wie Roger Watson, von dem man demnächst einiges hören wird. Ausserdem kommen noch einige andere Releases im Laufe des Jahres, die wir momentan unter Dach und Fach bringen, beispielsweise auch Remixe von „Sunshine“ von den Filterheadz.

Du bist schon ziemlich lange in diesem Business unterwegs, was ist für Dich die offensichtlichste Veränderung im Laufe der Jahre?
Ich denke, die Leute selektieren stärker als in der Vergangenheit, neue Tracks sollten etwas einzigartiges und unverwechselbares haben. Ich selbst spiele nach wie vor größtenteils Tech-House und Techno, auch wenn beispielsweise Electro eine interessante Entwicklung hinlegt. Der Grund dafür ist, dass ich den Werdegang von Electro und Electro-Clash weiter beobachte, um festzustellen, ob es sich um ein momentanes Fashion-Statement handelt, oder das Potenzial hat, seinen Stellenwert zu behaupten. Temporäre Musik-Trends sind im allgemeinen eine spannende Sache, teilweise entstehen daraus ganz neue Perspektiven.

Wo können wir Dich demnächst hören?
Unter anderem spiele ich im Düsseldorfer 3001 und auf der Sensation White auf Schalke am 16.07.