Schon seit Anbeginn des Grooves weiß man – Tech House schmeckt so wie es gekocht wird. Der Frankfurter Alexander Aurel scheint sowohl ein gutes Händchen für die Zubereitung als auch ein gut ausgestattetes Gewürzregal zu haben, welche zu kulinarisch ausgewogenen Tracks mit kräftiger Note und angenehmen Nachgeschmack führen. Diese Skills brachten seine Kreationen schon auf Feinschmecker Labels wie 8bit, Terminal M und HEINZ MUSIC. Letzteres veröffentlicht gerade seinen neusten Streich aus der Studioküche und serviert ein mehrgängiges Menü, dessen besondere Intensität die Mundwinkel nach oben wandern lässt.
Nicht nur drei eigene Tracks bezaubern auf der Room 101 EP, sondern dazu reicht HEINZ MUSIC auch noch einen saftigen Remix von Stefano Noferini. Abgerundet wird das Ganze noch durch Liveaufnahmen des befreundeten Klarinetten-Spielers Franky. Das Alexander Aurel jedoch nicht nur im Studio Köstlichkeiten brutzelt, sondern auch live mitzureißen weiß, erfährt man regelmäßig bei seinen Gigs wie zum Beispiel im Watergate und durch seine Podcasts. Wir haben mit ihm über Mixsessions, sein aktuelles Release und die Clubszene gequatscht.
Wie entdeckst du im Allgemeinen denn neue Musik für deine Sets?
Das läuft ganz klassisch über Promos und Beatport. Sicherlich kommt es auch vor das ich im Club mal einen Track von Kollegen notiere, aber auf die Art entdecke ich vielleicht 1 von 100.
Was macht ein gutes Set für Dich aus – was ist Dir wichtig an Deinen Mixen?
Da müssen wir natürlich erst einmal differenzieren, ob wir von einem Club Set sprechen oder von einem Studiomix. Im Club ist das wichtigste, dass die Leute auf der Tanzfläche Spaß haben. Da kann es auch mal passieren dass je nach Stimmung auf der Tanzfläche und Uhrzeit die Marschrichtung ändere.
Bei einem Studiomix ist mir das Gesamtbild extrem wichtig. Kein Track darf aus der Reihe tanzen – das geht soweit das ich den Mix nochmal aufgenommen habe weil mich ein Stück darin gestört hat. Da ich bei einem Studiomix allerdings auf niemanden reagiere muss, kann ich losgelöst meinem Bauchgefühl folgen und für mich abliefern. Er ist auch eine gute Gelegenheit einen Sound zu präsentieren, den ich im Club nicht unbedingt spielen könnte.
Du hast Inspiration für Deine neue EP auf HEINZ MUSIC aus dem Clubleben geholt und daher zwei unterschiedliche Versionen eines Tracks erstellt. Woher nimmst Du im Allgemeinen noch Inspiration für die Arbeit im Studio?
Die meiste Inspiration hole ich mir sicherlich über meine Club Gigs. Wenn du einen richtig guten Abend hattest und die darauf folgende Woche mit einem Lächeln im Studio sitzt, ist das sicherlich die beste Grundlage, um an neuen Tracks zu schrauben. Trotzdem kann es auch das Alltägliche sein, welches einen entsprechenden Gemütszustand hervorruft und mich zum Produzieren inspiriert.
Gibt es Clubs in denen Du Dich besonders zu Hause fühlst?
Oh ja, in der Regel sind das die Clubs, in denen ich auch häufig spiele oder eine Residency habe. Ich komme gerne früh und gehe spät. So nutze ich auch die Zeit, um mit den Leuten aus dem Club in Kontakt zu kommen. Wenn man erst mal den Club Betreiber, die Barleute, die Resident DJs und Stammgäste kennt, ist es jedes Mal so als würde man nach Hause kommen. Da macht dann das Booking mindestens doppelt so viel Spaß!
Was dürfen wir denn in diesem Jahr von dir erwarten? Worauf freust du dich bereits besonders?
Ein Remix auf Smiley Fingers für meinen Thaibreak-Buddy Gunnar Stiller steht in den Startlöchern und mit Danny Serrano bin ich an einer gemeinsamen EP dran.
Außerdem stehen noch ein paar Bookings in Städten an, in denen ich bisher noch nicht war. Es ist immer aufregend in einen neuen Club einzutauchen und zu erleben wie die Leute dort feiern.