Soulphiction schlendert rechtzeitig zur Rückkehr der Zugvögel mit einem Album unter dem Arm und einem Grinsen unter der Schirmmütze um die Ecke und landet direkt – im Herzen.
Zurzeit gelingt es wohl keinem Bleichgesicht im elektronischen Kontext besser, einen entspannteren, ozeantieferen und facettenreicheren Soul in Klangform zu kristallisieren wie eben Soulphiction. Ein alle Grenzen transzendierendes Monument der Schönheit hat der Herr Baumann da abgeliefert.
Es ist müßig, auf sämtliche Einflüsse von House über Jazz, Hip Hop bis wasweißichnochalles einzugehen. Deshalb soll an dieser Stelle der Hinweis auf den mit Marcin Öz (Highfish, The Whitest Boy Alive) am Bass eingespielten Prison Song genügen. Was für ein Shaker, ein Schieber vor dem Herrn.
Ein grandioses Album, das man auch in fünfzehn Jahren noch mal vorziehen wird, um es seinen Kindern aus zweiter Ehe vorzuspielen. Und bitte nicht wundern, wenn die dann zwar erstmal nicht verstehen, wie man überhaupt noch CDs besitzen kann, aber dann kurzerhand geschehen lassen, dass sich ihre leicht übergewichtigen Körper wie von selbst in Bewegung versetzen. (js)