Wenn es eine Verkörperung von modernem, perfekt produziertem Housesound aus Deutschland gibt, dann tritt sie auf jeden Fall in Gestalt von Christian Burkhardt in den Plattenladen. Er schafft es immer wieder aufs Neue, sich nicht in eine bestimmte Styleschublade stecken zu lassen, dabei aber nie den roten Housefaden zu verlieren.
Mal sind seine Produktionen schön deep und mit viel Gefühl versehen, mal sind sie enorm sexy und funky und dann wieder richtig treibend und mit einem technoiden Einschlag. Was es bisher auf unzähligen Singles und Compilations auf Cocoon, Raum Musik oder Area Remote zu hören gab, bündelt Christian Burkhardt jetzt in seinem ersten Artistalbum:
Offenbach. Den Einstig macht Christian mit „Delight“, einer unglaublich lässigen Nummer. Sie hat zwar einen schön housigen Beat, erinnert durch die gesprochenen, besser gesagt gerappten, Vocals aber irgendwie an eine 80er Jahre Nummer, als Funk, HipHop und House begannen zu verschmelzen.
Bei „Jackson“ gibt es dann eine lebendige Bassline, die schön trocken vor sich hinstampft und durch kleine Vocalschnippsel immer wieder mit Leben erfüllt wird. Mein persönliches Highlight ist der finale Track „Pianissmo“, der eine total düstere, mystische Stimmung erzeugt. Immer wieder werden Akkorde auf einem Klavier angeschlagen, die einem durch den ganzen Körper fahren.
Tanzbar und trotzdem was, das man sich auch mal 10 Minuten auf dem Sofa reinziehen kann. Insgesamt sind auf „Offenbach“ sieben housige Nummern gepresst, von denen jede ganz eigene Charakterzüge hat. Ein tolles Debut-Album von Christian Burkhardt, das seine musikalische Bandbreite aufs Neue unterstreicht und unter Beweis stellt, warum er regelmäßig auf den besten Labels weltweit veröffentlicht und als DJ rund um den Globus aktiv ist. (gh)