Fabric 51 > DJ T > Jesus was a B-boy

Das Leben eines wahren Musikliebhabers ist eine traumhafte Mischung von Schönheit und Manie, Hingabe und Impuls; und es gibt sehr wenige Menschen, die mehr als Thomas Koch, alias DJ T, als wahrer Musikliebhaber kategorisiert werden können.

Seine Auszeichnungen und Beiträge zur elektronischen Musik sind unbestreitbar, dauerhaft und scheinbar endlos. Da sind seine Remixe und Veröffentlichungen von Zeitschriften: er gründete die Zeitschrift „Groove“ in 1989 und blieb dessen Herausgeber und Autor für 15 Jahre („Groove“ bleibt eines der am längsten bestehenden – 20 Jahre und mehr – und respektiertesten Dance-Musik-Zeitschriften der Welt).

Da waren seine Projekte mit anderen gleichgesinnten Seelen: er gründete 1999 die legendäre Clubnacht „Monza“ (jetzt eine Sehenswürdigkeit in Ibiza) mit seinem engen Freund Patrik Dechent; und er war Mitbegründer des erfolgreichen Ausdrucks „Get Physical“ mit M.A.N.D.Y. und Booka Shade in 2002, das zu einem der am weitesten vorausdenkenden, beständigsten und schwunghaftesten Label im elektronischen Bereich wurde.

Und dann darf man seine künstlerischen Beiträge zur gierigen Musikwelt nicht vergessen: von seinen fantasievollen Produktionen (besonders sein umjubeltes Album „The Inner Jukebox“ letztes Jahr) zu seinen geschmeidigen DJ-Sets, die in der ganzen Welt mit einer unaufhörlichen Anzahl von Tourdaten schwingen.

T. wuchs in einer Familie von Musikern in Düsseldorf und Frankfurt auf und war ständig von Musik umgeben – von „einer vielfältigen Mischung von klassischer Musik, deutschem Pop, Hits in den Charts, Rock und Soul“, genau wie sein Soundtrack. Als junger Teenager fand er allerdings seine wahre Berufung: „Auf einmal lebte ich in diesen zwei parallelen Welten, wechselte zwischen dem allgemeinen Pop der Charts und meiner eigenen persönlichen Manie, einer Liebe, die ich mit keinem meiner Schulfreunde teilen konnte, schwarzer Musik.

2010.05.07 dj t„Mit 13 habe ich Breakdance entdeckt; Funk, Soul, Hip-Hop, Oldschool Electro und Miami Bass wurden zum Soundtrack meines schwer vom Dance beeinflussten Lebens. Ich bin zuerst in 1988 auf elektronische Musik gestoßen, im Acid House getränkten Summer of Love, als Sven Väth den bahnbrechenden Club ‚Omen‘ in Frankfurt eröffnete und eine bis dahin unbekannte Flut der Euphorie und des Unternehmungsgeistes in der lokalen Clubszene auslöste.

Ich habe mich schnurstracks in diesen Sound verknallt; Hip-Hop und gebrochene Beats wurden zur Seite geschoben. Die nächsten 15 Jahre habe ich jedes Wochenende auf dem Dancefloor verbracht.“ – DJ T.

Ab 16 fiel T. zufällig in eine prestigereiche Karriere als DJ – mit 19 hat er DJ-Sets mehr als 6 Stunden lang für 1.500 Zuhörer gespielt. Es ist kein Wunder, dass seine eigenen Produktionen die Dancefloor-Erfahrung so mühelos in eine Kopfhörerreise widerspiegeln – er hat eine Einsicht in den Dancefloor, die wenige übertreffen können. Und es ist etwas, das er immer genießt.

„In den letzen zwei Jahren oder so hat die DJ-Szene einen großen Generationswandel durchgemacht. Überall um mich herum fangen langjährige Veteranen an, das Interesse daran zu verlieren ihr eigenes Zeug zu drehen, oder sind einfach nicht mehr involviert genug, um mit diesem ganzen Zirkus weiter zu machen, einschließlich der neuesten Reihe von zugehörigen Anforderungen wie Internet-Visibilität und die digitale Revolution, um nur einige zu nennen. Viele der alten Garde können oder wollen einfach die Veränderungen nicht mitmachen. Ich fühle mich allerdings wie auf einem riesigen Höhepunkt und verdanke vieles davon dem großartigen Erfolg meiner letzten Tour. Jetzt liebe ich DJ-Ing gerade mehr als je zuvor und es gibt noch so viel fantastische neue Musik zu entdecken, dass ich mich oft frage, welchen dieser Juwele ich zuerst spielen soll … und das ist etwas, das ich schon lange nicht mehr erlebt hatte. Vieles hat sich in der DJ- und Club-Kultur geändert und wahrscheinlich nicht unbedingt alles zum Besseren, aber ich kann immer noch genug finden, das gut und schön ist und das mich dazu inspiriert weiter zu machen.“ – DJ T.

fabric 51: DJ T. serviert als unvergessliche Einführung zu einem seiner erstaunlichen DJ-Sets ein lebendiges Abenteuer gefüllt mit scharfen Wendungen und unerwarteten Kurven. Tief, elegant und anschwellend, dieser Mix weist die Zuhörer auf jenseitige Soundscapes mit einer fantastisch anderen Atmosphäre hin – manchmal sonnig und hell, manchmal wild und verblüffend, und immer mit einem psychedelischen und kinoartigen Gefühl durchweg.

Mit der Off-Beat Spontanität von dOP, dem von der lateinamerikanischen Musik beeinflussten Bounce von Matias Aguayo und vielen versteckten Juwelen durchaus – ist fabric 51 eine Freude für die Ohren, ein Zufluchtsort, der Tagträume auslöst, wo jeder Track mit so vielen seelenvollen Momenten und verzwickten Reizen wie der nächste gefüllt ist.

„Dieser Mix ist bestimmt vom Geist und von der musikalischen Stimmung meiner letzten Globaltour geflutet. Jetzt bin ich gerade dabei, alle meine musikalischen Wurzeln aufzugraben – Disco, Soul, Funk, Early House und viele Vocals. Ich spiele mehr Tracks mit Vocals als seit Jahren und ich glaube ich habe auch noch nie einen Mix mit so vielen Vocals zusammengestellt. Da ich normalerweise von einer „funktionsfähigeren“ DJ-Perspektive meine Sets erstelle, ist dieser Mix das Produkt meines derzeitigen überpositiven emotionalen Zustands und bestimmt nicht das übliche Dancefloor-Futter – mindestens die Hälfte dieser Tracks würden nie in meine DJ-Kiste kommen. Ästhetisch gesagt ist es mehr als ein schimmerndes, funkelndes Disco-Funk-Mischmasch, ein Wink zur Oldschool, aber trotzdem hundertprozentig im Hier und Jetzt!“ – DJ T.

2010.05.07 FABRIC 51 PACKSHFABRIC 51: DJ T.

 

 

 

 

 

 

 

 

TRACKLIST
dOP – Wiper Law – Unreleased
Michael J Collins – I Just Wanna Be Your Disco Bitch – Wolf + Lamb
10lec6 – Drown Dogs Holidays – Cliche I am
Stuffa A Million Secrets (Salax Peep Show Remix)  – Trunkfunk
Madioko N Rafika – Ellelli (Kalabrese Remix)  – Innervisions
Danton Eeprom – Give Me Pain – Yes Is More
Matias Aguayo Ft. Lerato – Pata Pata -Cómeme
Ben Mono – Jesus Was A B-Boy (TJ Kong & Nuno Dos  Santos Remix) – Compost
Will Saul & Tam Cooper Ft. Ursula Rucker – Where  Is It  – Simple Records
Dave DK &  Holger Zilske Feat. Richard Davis – You Will  Find Out
III & Azari – Hungry For The Power – Cliche I am
Wigald Boning – Kobra Dance – Compost
Soulphiction – The Royal Pennekaums (Chocolettes Nervous Mix) – Musik Krause
Le Roif Ft. Roland Clarrk – I Get Deep – Deeptown Music
DJ T. – Try To Understand – Kindisch
DJ Mujava – Township Funk (Crazy P Mix) – United Recordings
Good Guy Mikesh – Milk & Honey (Basket Mix) – LiebeDetail
Bodycode – Immune – Spectral
Random Factor – Broken Mirror – 20:20 Vision
WhoMadeWho – Keep Me In My Plane – Gomma