Der Sommer ist da. Jetzt wird es wieder Zeit für gechillte, vorwiegend housige Musik. Tracks die man am See hören kann, die einen mit schönen Melodien durch den Sonntag tragen und die einen über die grüne Open Air-Wiese tanzen lassen. Dass solche Musik nicht immer weichgespült, mit einfachen 4-Viertelbeats und durchschaubaren Akkordfolgen ablaufen muss präsentieren uns Ricardo Tobar und Florestano mit ihren beiden Artistalben, die jetzt pünktlich zum Sommerstart raus kommen.
Ricardo Tobar – Collection (Cocoon Recordings)
Florestano – noh (Kowloon Records)

Der zweite experimentelle Tip für diesen Sommer ist das Album von Florestano, das auf Kowloon Records erscheint. Es ist noch eine Stufe experimenteller, als das von Ricardo Tobar, aber genau so spannend zu erkunden. Direkt der Einstieg überrascht mit einer Mischung aus HipHop-Beats und darüber liegenden Synthielinien, was sich erstmal sehr gewagt anhört, aber doch perfekt harmoniert. Die kommenden Tracks fesseln einen dann mit ihren vielen Bleeps und schrägen Sounds und wandern immer an der Grenze zwischen Disharmonie und Wahnsinn entlang, gehen aber nie den Schritt darüber hinaus. Das ganze Album über hat man den Eindruck, dass sich Florestano für die Produktion zusammen mit Luke Slater, Christian Vogel, genügend Weed und einer großen Kanne Tee ins Studio eingeschlossen hat. Das könnten auch zwei gute Grundlagen sein, um sich das Album in voller Länge anzuhören. Bis zum Album-Release dauert es noch ein paar Tage, aber „7 of diamonds“ gibt euch schon mal einen Eindruck, was euch auf „noh“ dann erwartet.