Klaudia Gawlas 200

Warum Klaudia Gawlas ihr Hotel mal durch ein Fenster verlassen musste…

Hi Klaudi, Ich hoffe Ihr habt in Passau einen ähnlich schönen Spätsommer wie wir hier in Stuttgart!? Hier ist aktuell Dienstagabend, wie verbringt eine Klaudia Gawlas denn die Tage zwischen den Wochenenden? Einen „normalen“ Dayjob wirst Du ja inzwischen nicht mehr haben, oder ?

Es war warm und schön, aber aktuell ist für Passau Regen angesagt. Zum Glück kann ich mich mittlerweile fast den ganzen Tag auf Musik konzentrieren – mit etwas Büroarbeit zwischendurch. Es dreht sich vieles um neue Releases, Demos für unser Label „Masters of Disaster“ und Promos, die durchgehört und aussortiert werden. Die Tage zwischen den Wochenenden versuche ich, eher ruhiger zu verbringen.

Wie schon erwähnt lebst Du ja im schönen Passau. Ich durfte dort letztes Jahr mal auflegen. Leider hab ich von der Stadt an sich nicht viel gesehen, außer Bahnhof, Hotel und Club. Spiel doch mal Fremdenführer und lass uns „Nicht-Passauer“ wissen, was wir dort unbedingt gesehen haben sollten oder machen müssen, wenn wir dort mal vorbei kommen.

Passau ist eine wunderschöne Drei-Flüsse-Stadt. Im Sommer sollte man auf jeden Fall einen Spaziergang durch die Altstadt zur Ortsspitze machen, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen. Auch ein Besuch auf der Veste Oberhaus ist ein Muss. Ein sehr schöner Platz mit Blick auf die Stadt.

Vor kurzem habe ich via Facebook erfahren, dass in Passau die Sperrstunde auf 2 Uhr verkürzt werden soll. Das wäre wohl der Untergang für die meisten Clubs. Bekommst Du das mit bzw. interessiert Dich das Nightlife in Passau? Spielst Du vielleicht sogar regelmäßig dort?

Die Sperrstunde ist generell ein großes Problem, und eigentlich hat alles mit dem Nichtrauchergesetz angefangen. Die Leute stehen draußen, sind laut, einer beschwert sich und dann ist gleich die Polizei da. Ich habe zwei Jahre lang meine eigenen Nächte hier in der Passauer Altstadt gehostet und es waren grandiose Nächte dabei. Die Leute kamen von überall her. Aber der Bass dringt immer durch die Wände und vor allem durch altes Gemäuer. Die Locations sind schlecht isoliert, wir waren ständig zu laut und mussten die Anlage bei den letzten Events drosseln. Das macht eine gute Party unmöglich – ohne Bass kein Spaß! Ich habe mich in Passau etwas zurückgezogen, da ich so keine Veranstaltung machen möchte. Aber ich glaube nicht, dass wir deswegen ein Clubsterben haben. Es wird sich wahrscheinlich nur verlagern. Wobei aber 2 Uhr keine Lösung ist. Die Leute gehen ja deswegen auch nicht heim. Aber ich habe Passau noch auf dem Schirm.

Kommen wir mal zu Dir als DJ. Ich muss ganz ehrlich sagen, bis vor einem oder eineinhalb Jahren war mir der Name Klaudia Gawlas noch völlig unbekannt. Nun kommt man an Dir nicht mehr vorbei, Du bist Headliner auf der MAYDAY, NATURE ONE usw. Verrate uns doch mal Dein Geheimnis des Erfolgs?

Da kann man kein Geheimnis verraten, weil es keins gibt. Es ist nur so: Ich bin eher durch das Auflegen bekannt geworden und nicht durch Releases wie es normalerweise der Fall ist. Dadurch wächst man mit neuen Herausforderungen und viele Leute haben mich jetzt seit den größeren Events auf dem Schirm. Das ist schön und ermöglicht mir, viele neue Sachen zu machen.

Sicherlich hängt das auch mit Deiner Agentur Abstract zusammen. Mit einem solch starken Support im Rücken geht vieles sicherlich etwas einfacher. Wie kam der Kontakt, und was macht Abstract für Dich aus?

Als ich meine erste MAYDAY und NATURE ONE gespielt habe, waren die Resonanzen super und es kamen immer mehr Bookings. Danach habe ich Sven Schaller kennengelernt und etwas später klingelte mein Telefon. Abstract hinter mir zu haben ist wunderbar, sie nehmen mir vieles an Arbeit ab, so kann ich mich voll auf die Musik konzentrieren. Wir sind aber auch eine Art Familie und ein super Team, wie ich finde. Abstract ist mittlerweile sehr renommiert und das zu Recht, denn die Jungs machen einen super Job.

Wie hat denn bei Dir eigentlich alles angefangen? Klassische „Karriere“? Raver, Wohnzimmer-DJ und dann Step by Step nach „oben“ ?

Es hat alles mit dem Raven angefangen und dann step by step. Ich wollte schon immer Musik machen, aber die Instrumente sind nicht so meins. Ich habe auch zuerst nie mit dem Gedanken gespielt, DJ zu werden. Aber ich bin dann für ein Jahr in die USA und dort lief schon mal gar keine elektronische Musik. Freunde von mir hatten dort einen Plattenladen mit ein paar Vinyls von Chris Liebing, Monika Kruse, Carl Cox etc. Die haben mich magisch angezogen, also hab ich angefangen, sie zu spielen und bis heute nicht damit aufgehört, wie Ihr seht.

Du bist ja in relativ kurzer Zeit schon sehr viel rumgekommen. Da erlebt man doch sicherlich eine ganze Menge Schräges und Verrücktes. Lass uns doch mal an einer besonders abgefahrenen Story teilhaben?

Etwas Lustiges: Irgendwann bin ich zu meinem Samstags-Gig geflogen, war noch total müde von der Freitagnacht und habe mich schlafen gelegt. Als ich dann nachts zur Rezeption bin, um mich mit meinem Fahrer zu treffen, war alles dunkel und still. Die Hoteltüre natürlich verschlossen, und ich hatte keinen Schlüssel dafür. Nachdem ich vergebens eine halbe Stunde mit den Veranstalter per Telefon versucht habe, den Hinterausgang zu finden, musste ich dann durch das Fenster raus. So ging es dann auch wieder rein. Werde ich nie vergessen!

Auch in Stuttgart oder generell in BaWÜ gibt es einen echten Hype um Dich und um Künstler wie Niereich, Torsten , Angy Kore u.a. Nimmst Du das wahr? Und wie erklärst Du Dir das?

Da ich schon häufiger in der Gegend gespielt habe, kennen mich dort einige Leute und wissen meinen Sound mittlerweile einzuordnen. Ich hatte auch eine super tolle Nacht im Lehmann letztes Jahr und ebenso bei der Day & Night 2012. Ob es da einen Hype gibt, kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen. Niereich ist gerade sehr stark und macht coole Produktionen. So auch Torsten Kanzler und Angy Kore. Es ist schön zu sehen, dass die Leute noch Energie auf dem Floor haben wollen. Davon war ich schon immer überzeugt.

Am 02.10. sehen wir Dich ja dann im Rahmen der Abstract Nacht im Lehmann. Du hast dort ja bereits im letzten Jahr debütiert. Wie hast Du den Abend in Erinnerung und mit welchen Erwartungen reist Du am 02.10. zurück nach Stuttgart?

Lehmann ist ein Club wie man ihn sich wünscht! Ihr habt da eine tolle Partycrowd. Die Leute geben alles. In der Kombi mit den Jungs sollte das ein feiner Abend werden.

Abschließend noch ein kurzer Gruß oder eine kurze Message an Deine Fans ?

Wir sehen uns am  2. Oktober im Lehmann!  Rock’n’Roll!

Danke für das Interview und wir sehen uns am 02.10.2012 im Lehmann

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