Stacey Pullen Blackflag Detroit DJ

Stacey Pullen > der Kosmische Botschafter

Als Innovator der zweiten Welle des Detroiter Techno, wuchs er unter der Mentorschaft der legendären 3, Derrick May, Juan Atkins und Kevin Saunderson, auf. Während er weiterhin seine typisch stimmungsgeladene elektronischen Klänge produziert, verbindet Stacey Pullen seinen Ruf als Produzent mit dem einer der gefragtesten DJs der Welt zu sein und legt wöchentlich rund um den Globus auf.

Stacey Pullen Logo Blackflag Detroit DJ

Mit einer Leidenschaft für Musik und einer Performance die nie austrocknet, rockt Stacey Pullen immer noch jeden Gig aus vollem Herzen. Er strebt danach zu überraschen, zu fesseln, ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen und sein einzigartiges Repertoire ohne Berechenbarkeit anzubieten, jeglicher Erwartung zum Trotz. In erster Linie blieb Stacey Pullen aber von seinen Anfängen bis heute seinem Ziel treu: ein Innovator zu werden und zu bleiben.

Aufgrund der anstehenden Veröffentlichung seines eigenen Labels BLACKFLAG, haben wir uns mit der Detroiter Legende zusammengesetzt.
Los geht’s – Stacey Pullen ist der Kosmische Botschafter.

Stacey Pullen Blackflag Detroit DJ

Was geht in 2010?

Neben meinem hektischem Tourplan, habe ich nun auch mein Label Blackflag Recordings gestartet. Zur zeit arbeite ich an meiner nächsten Follow-Up Single “Pronto” und danach dann an der Follow-Up dieser Single. Ein Remix meines Tracks “Sweat.” Außerdem steht der erneute Release meiner Alben Kosmic Messenger & Silent Phase an. Kürzlich habe ich einen Remix für den Künstler Manon kreiert, der im April auf Desolat veröffentlicht wird.

Wodurch wird deine Musik inspiriert und in welchem Kontext siehst du dich?

Ob HipHop, Jazz, Klassischem Soul oder sonstigen Genres, ich liebe es gute Musik, Grooves, und Melodien zu hören…vor allem als Detroiter ist meine Herkunft meine Inspiration. Jedoch liebe ich es auch DJ zu sein und es kann gut sein, dass eine Hammer Party mich zu neuer Musik inspiriert. Ich werde immer ein Held in der Detroiter Techno Szene sein, aber ich habe es geschafft noch viel mehr als das zu sein. Meine Produktionen und DJ Sessions sind mehr als der Standard Detroit Sound. Es liegt wahrscheinlich genau daran, dass meine Karriere bis jetzt stetig aber ergiebig verläuft.

Was war die erste Platte die du dir je gekauft hast?

Meine erste Platte war von dem Jazz Künstler Ramsey Lewis und hieß “Love Notes”. Mein Lieblingssong des Albums war “Spring High,” co-produziert von Stevie Wonder. Ich war etwa 9 oder 10 Jahre alt als ich meinen Vater darum bat mich zu dem nächsten Plattenladen zu schleppen um die Platte zu kaufen. Ich hörte nicht auf “Spring High” zu spielen, es gab keine Lyrics, nur pure Instrumentation.

Wann hast du als DJ angefangen und wann als Produzent?

Als sich im Jahr 1985 die Detroiter Techno Szene entwickelte, hatte ich im Schlafzimmer eines Freundes mein Debüt als DJ. Als Produzent startete ich dann um 1990 mit meinem Juno 106 und meiner Yamaha DX7 durch.

Was waren die Höhepunkte in den letzen 10 Jahren?

In den letzen 10 Jahren, wow… da gibt es unglaublich viel Musik. Ich würde sagen alles was je von meinem Freund Carl Craig rausgebracht wurde, alles was Kenny Dixon Jr. macht, ich steh auf alles was Flying Lotus und Omar S Psychotic Photosynthesis macht, Ame’ Rej ist ein zeitloser Track.

Welche waren die Besten Events oder Clubs in denen du in den letzten 10 Jahren aufgelegt hast?

Wenn immer ich im D-Edge in Sao Paulo spiele oder wenn ich in Medellin Kolumbien auflege sind das Höhepunkte für mich. Awakening Festivals in Holland, meine Gigs in der Fabric London, das Monegro Festival in Spanien, das Movement Festival in Detroit und meine jährliche Australien Tour gehören auch zu meinen Favoriten. Die D25 Parties im WMC & ADE waren das Beste.

Welche Labels bei denen du Releases hattest waren für dich Meilensteine?

Transmat, KMS, Virgin, Sony Japan, BMG, PIAS, Saved und eine paar mehr an die ich mich nicht erinnern kann.

Erzähl uns etwas interessantes, eine lustige Anekdote oder eine kurze Geschichte.

Ok mal sehen, ich hatte mein erstes Bier 1985, das war die selbe Zeit in der ich meinen ersten Gig hatte. Wir mussten das Soundsystem in der Party-Location anschließen was echt nicht einfach war, vor allem nicht wenn man zum ersten Mal betrunken ist. Ich bin immer in einem der Ersten Detroiter Clubs “The Music Institute” feiern gegangen. Dort legten DJs wie Derrick May und Chez Daimer regelmäßig auf. Oft bin ich um 1 Uhr morgens in den Club gegangen, hab dann bis 6 Uhr morgens Party gemacht und bin dann direkt aus dem Club zu meinem Job bei der Post gefahren. Aber statt zu arbeiten, legte ich mich auf den Rücksitz meines Autos und schlief bis mittags. Ich arbeitete also nur einen halben Tag. All das aus liebe zur Party.

Beschreibe deinen aktuellen Sound und was für dich das nächste große Ding in der Musik sein wird.

Mein Sound ändert sich ständig. Ich versuche niemals gleich zu klingen. Viele Künstler ziehen es vor ihren persönlichen Klang zu finden und daran festzuhalten, aber das langweilt mich. Immer wieder mit den gleichen Soundeffekten zu arbeiten bringt mir nichts. Dass ich noch die nächsten 20 Jahre Musik machen kann, das wäre das Größte für mich. Und ich fände es toll mehr mit Vokalisten zusammen zuarbeiten. Ein guter Song mit Gesang ist für mich sehr inspirierend.

Welche Künstler oder Labels inspirieren dich zur Zeit?

Was Künstler betrifft stehe ich auf Stimming’s Produktionen, Martin Buttrich, Carl Craig, Johnny D, Seuil, Glimpse, Kyle Hall und Jimpster. Bei den Labels sind es Desolat, Saved, Planet E und Crosstown Rebels.

Was bedeutet Techno und Electro für dich?

Es ist eine Lebenseinstellung, eine Kultur die viele Menschen nicht verstehen. Für mich ist es eine riesige Ehre Teil der zweiten Generation des Detroiter Techno zu sein, vor allem weil ich immer noch ein Fan meiner Arbeit bin. Allein die Tatsache, dass Detroit verantwortlich dafür ist die weltweite Dance Szene zu kultivieren sollte man nicht vergessen, es ist meine Aufgabe das der neuen Generation mit auf den Weg zu geben. Die Detroiter Musikszene war schon immer geprägt von Innovation und manche Leute wissen bis heute nicht, dass das alles Black Music ist.

Welches Konzept steckt hinter deinem Musiklabel?

Blackflag dient als Ventil für Sounds, Rede- und Gedankenfreiheit, eine Repräsentation von abstrakter Ästhetik. Unser Logo ist das Japanische Schriftzeichen für das Wort “Schwarz,” welches die Seele des Künstlers beschreibt. Uns sind in der Musik und ihrer Kunstform keine Grenzen gesetzt.

Was ist besonders an deiner Performance?

Ich bin immer noch aufgeregt als wäre es das erste Mal das ich auflege. Ich liebe es den Puls unserer Dance Music Szene spüren zu können.

Was ist besonders an deinen Produktionen?

Weisst du, ich mag es echt, dass ich mit mir selbst kommuniziere wann immer ich im Studio bin. Das pusht mich an mir unbekannte Grenzen, weil ich genau weiß, dass es etwas besonderes sein wird wenn ich fertig bin.

Mal abgesehen von der Musik, was inspiriert dich?

Architektur, Kunst und Möbeldesign, die Moderne Bewegung der 50er Jahre, antike Möbel, Menschen wie Jean Michel Basquiat, der extrem talentiert war. Der Geist meiner Stadt ist so tiefgründig und ungewöhnlich. Detroit beeinflusst mich daher am Meisten und genau deshalb lebe ich auch immer noch dort.

Welches Equipment nutzt du und woher kommt die Inspiration für deine Sounds?

Mit all der analogen und digitalen Technologie die heutzutage erhältlich ist, benutze ich das was mich gerade in dem Moment inspiriert. Das könnte z.B. meine ARP sein oder The Maschine. Aber eins bleibt immer gleich, mein Studio muss gut riechen. Es hat für mich etwas intimes einen meiner Sinne zu nutzen.

Was war besonders in 2010?

Letztes Jahr war mein Comeback Jahr im Studio, aber ich war trotzdem nonstop unterwegs. Ich habe mein Management und meine Agentur letztes Jahr gewechselt und es erstaunt mich, wie das allein mich auf ein ganz anderes Level gebracht hat. Sogar einige der Großen Namen des Biz wollten mit mir kollaborieren.

In welcher Szene bist du zuhause, wer sind deine Homies?

Das ist sehr interessant, denn die Szene in Detroit ist klein. Alle denken immer es ist eine große Stadt die voller Clubs ist, aber es ist genau das Gegenteil. Meine Homies sind Derrick, Kevin und Carl. Wir sind so gut wie immer zusammen. Die Typen die das Movement Festival in Detroit organisieren sind meine Vorstadt-Homies, LOL! Aber das wirklich lustige ist, dass einige meiner Freunde rein gar nichts mit Musik am Hut haben; sie sind Akademiker. Ohne Witz, ich hänge mit meinem Zahnarzt, Bankier, Designer, Doktor und meinem Haar-Stylisten ab!

Wie beeinflusst deine Stadt dein Leben und deine Arbeit?

In Detroit gibt es kaum etwas zu tun, daher nutzen wir unsere kreativen Quellen um Inspiration zu schaffen. Unglücklicherweise mussten wir durch viele soziale und wirtschaftliche Krisen gehen, aber wir nutzen diese Erfahrung als Mittel um eine bessere Zukunft zu schaffen. Eins ist aber sicher, wenn ich nicht in der Lage gewesen wäre die Welt zu bereisen, hätte ich Detroit schon lange verlassen. So aber ist es die perfekte Balance.

In welchem Genre fühlst du dich wohl?

Ich glaube nicht an Styles, denn sie kommen und gehen. Ich hatte Glück und war Teil der Old School und New School Szene. Alles was du brauchst ist eine Vision von dir selbst, nur leider haben das nicht viele DJs.

Wann bist du am kreativsten?

In dem Moment, der direkt nach einer Schreibblockade kommt, bin ich am kreativsten, denn sobald ich darüber hinaus bin strömen meine Ideen nur so heraus.

Was machst du in deiner Freizeit, außer Musik?

Was vielleicht interessant ist, ist dass ich Hausarbeit liebe. Es lenkt mich von meinem Alltagsstress ab und nimmt mir den Druck. Es ist wirklich beruhigend. Es stimmt natürlich, dass ich einfach jemanden dafür bezahlen könnte mir diese Arbeiten abzunehmen, aber solange ich sie noch selber machen kann werde ich dies auch tun.

Welches Konzept steckt hinter deiner Kunst?

Mein Konzept ist mit dem zu wachsen was ich tue. Einige Künstler werden oft missverstanden mit dem was sie vermitteln wollen. Was wir uns aber fragen sollten ist wieso uns Kunst so wichtig ist. Es liegt daran, dass Kunst ein Prozess der Freiheit ist. Ein Prozess der die Konformität zerstört.

Beschreibe die Emotionen die du bei den Leuten auf dem Floor wecken willst.

„Your body won’t move if you don’t feel the groove“  Dies ist seit Anfang an mein Motto. Manche Leute kommen zu mir und sagen mir, dass sie meine Arbeit zu schätzen wissen. Solange ich auch nur eine Person dazu kriege mir so etwas zu sagen habe ich meine Mission vollbracht. Aber was ich wirklich will, ist dass die Leute auf der Tanzfläche loslassen und durchdrehen.

5 Tracks die du dieses Jahr bewunderst:

Mein Track Limmo den ich mit Nic produziert habe,
Guti & Dubshape „Every Cow Has a Bird“,
Peculiar von Villalobos,
Adam Port feat. Ruede Hagelstein Corrosive Love (Alex Dolby & Santos Remix)
& Martin Buttrich „Roads“.

Jobs die deine Karriere beeinflusst haben:

Ich hatte seit 20 Jahren keinen richtigen Job, daher muss ich sagen… Ich hatte einen Job als Sicherheitspersonal bei dem ich unglaublich viel Freizeit hatte mich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Wie z.B. lesen und träumen, oder manchmal schrieb ich fiktive Interviews mit mir selber und tat so als wäre ich ein gefragter DJ und Produzent, LOL! Lustig, aber das hat mich wirklich dazu inspiriert meine Träume zu verwirklichen. Welch Ironie!

LABEL Blackflag
ARTIST Stacey Pullen

TITLE Get Up
RELEASE 5th April 2011
CATALOG BFR006

 

Stacey is back, in full effect and ready to drop his latest smash hit, „Get Up.“

„I wanted to create a clean palette of ‚beats‘ music. Programming it to deliver a serious groove that would keep on coming, progressing and leaving you wanting more.“ And boy has he done that. With a blessing from the Godfather of Soul, „Get Up“ will undoubtedly and uncontrollably make you wanna…. Get Up!!