berlin hannover

Smalltalk mit Mario Aureo.

Mario Aureo wurde 1985 in Hannover geboren und fing schon im Alter von 15 Jahren an, sich mit dem Auflegen zu beschäftigen.

2007 kamen dann seine ersten Tracks zusammen mit Daniel Solar auf Sportclub Music und ein Remix für das spanische Label No Dough heraus.

Ein Jahr später folgten seine erste Soloproduktion auf Fullscale Music und eine eigene EP mit Daniel Solar wiederum auf No Dough.

Im Jahr 2009 wurde, neben Remixen für die Labels Love Hertz und Two Faces Records, dann sein bislang größter Erfolg, die Single “Talking Drums”, auf Butch’s und Amir’s Bouq Records released, die von internationalen Größen wie Mathias Kaden, Laurent Garnier, Lauhaus, Sis, Oxia, Shinedoe und vielen mehr supportet wurde!

Nach diesem Erfolg veröffentlichte er auch gleich sein zweites Release „Sliding Years EP“ auf dem italienischen Label Phaze Records und den Song „Hmmahaayeah“ zusammen mit Marc Poppcke auf Vivid Records.

Ein Jahr später setzte er seine Zusammenarbeit mit Daniel Solar fort und Sie veröffentlichten Tracks auf Einmaleins Musik, Keno Records und Sportclub Music.

Darüber hinaus produzierte Mario auch einen Remix für das Label Yippiee aus seiner Heimat Hannover, welches seine langjährigen Freunde die „Filtertypen“ betreiben.

Im Jahr 2011 kamen dann noch Veröffentlichungen auf Labels wie OFF, Einmaleins und Yippiee, sowie Remixe für Künstler wie Re.You, Oscar Barila und Ugur Projekt hinzu!

In diesem jahr sind bereits Releases auf Soulfooled, Colourful Music und Yippiee sowieRemixes fürRhadow, Mild Bang und Thomas A.S. erschienen.

Darüber hinaus folgen weitere Remixe für Tapesh, Marc Miroir, Bara Bröst und Ataneus.

Hallo Mario, bei dir hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Seit 2009 sind neben deiner erfolgreichen Single „Talking Drums“ auf Butch’s und Amir’s Bouq Records zahlreiche Tracks und Remixe auf verschiedensten Labels veröffentlicht worden – was dürfen wir als nächstes von dir erwarten?

Hallo erst mal, das Jahr 2012 stand bei mir produktionstechnisch bislang unter dem Remix-Stern und ich durfte mich an Originalen von u.a. Tapesh, Marc Miroir, Rhadow, Mild Bang und einigen anderen bedienen. Darüber hinaus sind aber auch noch Releases auf Alex Niggemann’s Label Soulfooled, dem schwedischen Label Colourful Recordings und dem hannoverschen Yippiee Label, welches von meinen langjährigen Freunden, den Filtertypen betrieben wird, erschienen. Für den Rest des Jahres habe ich mir vorgenommen, wieder vermehrt Originale zu produzieren und mich auch mit befreundeten Künstlern, wie Daniel Solar, David Keno und Spieltape, an Kollaborationen zu versuchen!

Vor fünf Jahren bist du von Hannover nach Berlin gezogen – warum? Was gefällt dir an der Stadt? In welchen Clubs trifft man dich dort?

Anfänglich bin ich eines Studiums wegen nach Berlin gezogen. Ich habe aber recht schnell gemerkt, dass ich mich hier von der ganzen Lebensart her sehr wohl fühle und habe daher den Entschluss gefasst, meine Zelte erst mal auf unbestimmte Zeit an der Spree aufzuschlagen. Mittlerweile habe ich viele neue Bekanntschaften geschlossen, die ich nicht missen möchte, und es sind viele meiner alten Freunde aus Hannover in den letzten Jahren nach Berlin gezogen, wodurch ich mich hier auch recht heimisch fühle.

Seit Ende letzten Jahres bin ich Resident im Ritter Butzke, was für mich ein weiterer Wohlfühlfaktor ist. Ich mag den Club und das Umfeld dort sehr und die Residency vermittelt mir das Gefühl zu Hause zu sein! Darüber hinaus spiele ich noch regelmäßig auf den Well Done! Veranstaltungen im Suicide Circus und auf den Events meiner Booking-Agentur „Lila“, die ständig in wechselnden Locations stattfinden. Ansonsten stehen bisher recht viele der etablierten Clubs auf meiner persönlichen Berlin-Karte, wie zum Beispiel Weekend, Club der Visionäre und KaterHolzig um nur ein paar zu nennen!

Wie können wir uns deine Studioarbeit vorstellen? Hast du ein Konzept wenn du etwas Neues anfängst oder ist es mehr ein intuitiver Prozess?

Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht. Ich behaupte von mir, dass ich Intuitionsmusiker bin und einfach das mache, worauf ich genau in diesem Moment Lust habe. Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch des Öfteren eine Idee im Kopf habe wenn ich mit dem Produzieren beginne. Am Ende zählt für mich das Ergebnis und wenn mir der Track selber gefällt, dann kann ich ihn auch ruhigen Gewissens unter meinen Namen veröffentlichen!

Dabei ist es mir auch nicht so wichtig, eine ganz klare Linie einzuhalten, denn ich bin immer noch mehr DJ als Produzent und stehe daher auch für eine breitere musikalische Palette. Mein Name kann sowohl für deepe und groovige Warm-Up Musik, etwas straightere und techigere Peaktime Musik oder auch leicht verspulte und tripige Afterhour Musik stehen – das ist mir alles recht, weil ich diese „Genres“ halt auch als DJ bediene!

Wie ist deine Herangehensweise an Remixe? Versuchst du möglichst weg vom Original zu produzieren?

Auch das ist eine Frage, die ich ungern pauschal beantworten möchte. Es kommt dabei halt immer auf das Original-Material an. Ich tendiere aber eher dazu, möglichst weit weg vom Original an den Remix heranzugehen um ihn dann nach meinen ganz eigenen Vorstellungen zu bearbeiten und die Grundidee so auch für andere Leute zugänglich zu machen.

Trotzdem kann es auch mal passieren, dass mir das Original schon so gut gefällt, dass ich mich schwer tue, thematisch wirklich weit weg davon zu produzieren. Dieses „Problem“ hatte ich, als ich den Remix für Re.You’s „Your Softness“ gemacht habe – da war für mich dann eher die Herangehensweise das Grundthema durch straightere Beats und ein anderes Arrangement etwas peaktimefreundlicher zu interpretieren. Ein Schema X gibt es also meiner Meinung nach nicht…

Worauf legst du bei deinem Platteneinkauf und bei der Zusammenstellung deines Case vor einem Gig wert? Eine Zeit lang warst du mit Traktor unterwegs…

Ich spiele oft zu verschiedenen Zeiten auf den jeweiligen Partys und es ist jedes Mal eine neue Herausforderung die richtige Musik dafür zu selektieren.
Mir macht es dabei genauso viel Spaß das Warm-Up, die Peaktime, die Afterhour oder auch Open-Air zu spielen. Mir gefällt persönlich viel Musik, die man genau zu diesen verschiedenen „Anlässen“ spielen kann. Ich finde, dass DJs, die zu jeder Tages- und Nachtzeit die gleiche Musik auflegen, irgendwie das Ziel verfehlt haben. Man kann doch gerade mit Hilfe der Musik ganz unterschiedliche Stimmungen schaffen und das macht meiner Meinung nach auch einen guten DJ aus. Ich fühle mich jedes Mal fehl am Platz wenn ich in einen Club komme und der Warm-Up DJ spielt bereits in der ersten Stunde – nachdem der Laden aufgemacht hat – die Hits des letzten halben Jahres auf einer Geschwindigkeit, die auf manchen Veranstaltungen nicht einmal zur Hauptzeit gefahren wird.

Man muss sich als DJ ganz einfach auch mal zurücknehmen können und die Leute nicht schon vor dem Headliner verheizen. Gerade das Warm-Up ist eine sehr empfindliche Zeit, damit steht und fällt eine Party schon in den ersten Stunden! Aber genauso empfindlich ist auch das Thema an sich und es würde zu weit führen, hier noch detaillierter darauf einzugehen.

Was Traktor angeht, muss ich mein 1 1/2 jähriges Experiment einfach als gescheitert ansehen. Man verliert dadurch, wie ich finde, den Bezug zu seiner Musik und dadurch den Spaß am Auflegen. Ich beschäftige mich seit meinem Rückwechsel auf Vinyl und CDs wieder viel intensiver mit der Vorselektion von Musik. Auch die Limitierung auf ca. 200 Titel im Case tut mir wirklich gut, weil man so eher seiner musikalischen Linie treu bleibt, die man sich vorher zurechtgelegt hat. Ich fühle mich seitdem wieder mehr wie ein Geschichtenerzähler und das war schon immer das, was mich beim Auflegen am meisten fasziniert hat!

Wohin wird es deiner Meinung nach musikalisch gehen?

Prognosen sind immer schwierig, aber ich glaube, dass durch den allgemeinen Hype von elektronischer Musik die musikalische Bandbreite in den Clubs so groß wie nie zuvor ist. Natürlich gibt es immer wieder Subgenres, die für eine gewisse Zeitspanne einen größeren „Marktanteil“ haben. Auch die Massenkompatibiliät der Musik spielt eine gewisse Rolle, aber im Allgemeinen gibt es momentan für jedes Subgenres seinen Platz und keiner muss sich verbiegen um seine musikalischen Visionen einem Publikum präsentieren zu können.

Gibt es sonst noch ein Thema das du gerne ansprechen möchtest?

Da gibt es sicher noch so einiges was anzusprechen wäre. Zumindest durfte ich jetzt auf dem musikalischen Sektor einiges zum Besten geben und dabei möchte ich es auch erst einmal belassen. Wer noch mehr über mich, meine Ansichten und meine Musik in Erfahrung bringen möchte, der wird nach einer kurzen Internetrecherche auf eine Künstlerseite in einem recht bekannten Social Network stoßen, wo ich fast täglich ein bisschen mehr von mir Preis gebe.

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Interview by Tobias Rein

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