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SMALLTALK mit EMIL BERLINER!

Da gibt es einen ganz sympathischen jungen Kerl in der heimischen elektronischen Musikszene, welcher seit mehreren Jahren ganz bescheiden einen Kracher nach dem anderen produziert. Seine gefühlvollen Nummern passen einfach zu jeder Tageszeit und werden spätestens jetzt von Djs aus aller Welt gespielt.

Die Rede ist von dem jungen Wilden Wiener Emil Berliner.

Über 247.000 mal wurde der Ohrwurm Flummifreuden auf der Online-Plattform Youtube schon rauf und runter gespielt. Damit zählt der Track mit Abstand zu den erfolgreichsten bzw. beliebtesten Musikstücken auf dem österreichischen elektronischen Musikmarkt. Wir freuen uns sehr für den talentierten Wiener, dass sein Baby Flummifreuden nach guten 3 Jahren endlich ein zu Hause gefunden hat und zwar bei der Crew von Play With Us. Außerdem freuen wir uns, dass unser Kumpel Emil sich die Zeit für einen kurzen Plausch mit uns genommen hat….

emil-berliner-flummifreudenWarum ist „Flummifreuden“ erst nach so langer Zeit released worden?
Gute Frage! Es liegt vielleicht daran, dass meine frühere Motivation beim Musizieren nie irgendein Release war. Es war mir auch nicht wichtig meinen Bekanntheitsgrad zu steigern. Ich habe lange Zeit Musik nur für mich alleine gemacht.

Wie es so kommt hat dann jemand den Song auf Youtube hochgeladen und so hat alles begonnen – selber hätte ich das wahrscheinlich nie gemacht (lacht).

Ab dann gab es auch viele Release-Anfragen von Labels. Ich weiß es klingt irrational, aber ich war zufrieden damit Flummifreuden nicht zu releasen. Wie ein Rohdiamant den du nicht schleifen willst. Aber jetzt ist die Zeit reif für den nächsten Schritt.

Was war ausschlaggebend bei Play With Us (Berlin) zu releasen?
Das ist einfach eine junge, coole und engagierte Truppe. Die gehen einen guten Weg und da will ich dabei sein.

Einige Leser interessiert es sicher wie deine Herangehensweise bei deiner Musik ist. Wie beginnst du einen Track? Was inspiriert dich?
Eine bestimmte Herangehensweise habe ich nicht. Ich versuche mit Absicht jede Form von Systematik im Studio zu vermeiden – Routine ist der Schlaf des Denkens!

So weit es möglich ist höre ich auch keine elektronische Musik und versuche meine musikalische Bandbreite in meiner Freizeit breit zu fächern. Nur so kann ich unbefangen und frisch an die Sache gehen.

Was mich inspiriert ist verschieden. Manchmal ist es ein bestimmter Klang, ein Rhythmus, oder ein Gedanke. Sehr oft übersetze ich Dinge die mich gerade beschäftigen oder Sachen die ich loswerden will in eine musikalische Form.

Was persönliche Dinge betrifft war ich schon immer sehr zurück haltend und introvertiert. Aber mit Hilfe der Musik kann ich, ohne mir ein Blatt vor den Mund zu nehmen, das ausdrücken was ich will.

Was für den einen Stift und Papier ist, sind für mich Noten. Wenn man so will ist meine Musik mein Tagebuch.

Emil-Berliner_Artistpic-1Dein musikalischer Faden zieht sich nicht nur durch ein Genre. Setzt du hier mit Absicht auf Überraschung?
Nein. Das ergibt sich eigentlich ganz willkürlich. Es ist nicht so, dass ich mir vornehme einen Deep-House Tune zu machen, eine Schalter im Kopf umlege und dann ins Studio gehe. Wie schon zuvor erwähnt – ich höre da ganz auf mich selbst und mache das worauf ich gerade Bock habe. Einem Trend oder einer einzigen Musikrichtung nachzugehen liegt mir einfach nicht.

Was willst du mit deiner Musik erreichen? Hast du ein übergeordnetes Ziel?
Ich bin der Meinung Musik kann als Teil einer kollektiven Bewegung sehr viel verändern und bewegen. Natürlich darf Musik auch mal wertfrei sein, und den Menschen die Möglichkeit geben, wenn auch nur für kurze Zeit, dem Alltag zu entfliehen. Wenn ich dazu meinen kleinen Beitrag leisten kann, ist mein Ziel vorerst schon mal erreicht.

Eine Frage zum Schluss – wo siehst du dich in 20 Jahren?
Irgendwo entspannt am Strand liegend. Mit dem Cocktail in der einen Hand und der Zigarre in der anderen. Der hart verdiente Altherrenbauch presst mich in meine Liege und der Wind streicht mir durch mein mittlerweile schon üppig gewachsenes, graues Brusthaar (lacht!).

Spaß!, ich weiß ich werde immer Musik machen. In was für einer Form auch immer. So lange ich in 20 Jahren nicht in einer silbernen Dose über einem Kamin stehe, ist alles in Ordnung.