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Interview LAURENT GARNIER PRES. L.B.S

Spätestens seit seinem legendären All-Night-Long-Set bei der Time Warp 2008 geht in Mannheim nichts mehr ohne Laurent Garnier. In diesem Jahr war er gemeinsam mit Scan X und Benjamin Rippert mit dem gemeinsamen Projekt L.B.S. zu Gast und hat uns beim Interview erzählt, was sich dahinter verbirgt.

Bei einigen Laurent Garnier-Livegigs und für die L.B.S-Shows holst du dir andere Musiker mit auf die Bühne. Wann hast du persönlich denn die erste Erfahrung in Bandprojekten gemacht?

Das ist so ungefähr zwölf Jahre her, dass ich mich dazu entschlossen habe, auch live zu spielen. Ich habe damals mit meinem Manager gesprochen, weil ich als DJ ja schon sehr bekannt war. Er hat dann gesagt, wenn ich das wirklich machen will, muss ich auch ganz klar sagen, dass es dann zwei Laurents gibt: Zum einen den DJ mit Turntables und Mixer und zum anderen den Live-Act der dann mit Musikern zusammenarbeitet.

Wenn du mit L.B.S. auftrittst, präsentiert ihr euch ganz klar als Band. Wie unterscheidet sich denn eine Tour als Laurent Garnier und eine Tour als L.B.S.?

Für mich gibt es da ganz ehrlich keinen wirklichen Unterschied. Wenn wir zusammen Musik machen, sind wir eben für eine bestimme Zeit zusammengeschlossen und für eine Stunde oder so ein gemeinsamer Musiker. Wir sind Jazzmusiker, die dann am improvisieren sind. Es ist ungefähr so, wie ein schnelles Auto, das man jetzt ans Limit ausfahren darf und die Musik dadurch in jede beliebige Richtung steuern kann.

Was war auf diesen Trips denn der bisher beste Gig, den ihr als L.B.S. gespielt habt?

Bisher haben wir erst so fünfzehn Auftritte gehabt und lustigerweise waren echt alle ziemlich aufregend und witzig. Ein besonderer Gig war sicher der in der Panorama Bar. Wir haben dort erst am Vormittag angefangen und irgendwann komplett das Zeitgefühl verloren, was aber gar nichts ausgemacht hat. Als DJ hat man eigentlich immer die Uhr im Auge und spielt um zwei Uhr morgens andere Sachen als um fünf Uhr – wenn es dann aber mal zehn oder elf ist, verlierst du einfach den Bezug zur Zeit und machst was du willst. Bei unserem Auftritt haben wir eine vierzig Minuten-Version von „Gnanmankoudji“ gespielt und es hat einfach perfekt zur Uhrzeit gepasst. Neben der Panorama Bar haben wir aber auch super Shows in Paris, London oder Österreich gehabt.

Die ersten Monate des Jahres sind gelaufen – was hast du in 2011 noch alles vor?

L.B.S. wird mein Hauptprojekt sein in den nächsten Monaten, mit dem ich Musik machen und produzieren werde. Ich habe in letzter Zeit auch Musik für Tanzperformances und für Filme gemacht, aber L.B.S steht im Mittelpunkt.

ReVolt feat. Laurent Garnier pres. L.B.S im Rocker 33 am 13.05.2011